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Jörg Bihlmeyer Jörg Bihlmeyer: "Vertrag mit Petrus noch nicht gelungen"

19.06.2013, 09:53

bitterfeld/MZ - Am späten Montagabend veröffentlichte der Kreisfachverband Anhalt-Bitterfeld (KFV) seine Entscheidung, die Fußballsaison vorzeitig zu beenden. Hauptgrund war die chaotische Situation und mangelnde Durchführbarkeit des Spielbetriebes bei den vom Hochwasser geschädigten Vereinen. Ein Befürworter der Maßnahme ist KFV-Präsident Jörg Bihlmeyer, mit dem sich Philip Thomisch für die MZ unterhielt.

Herr Bihlmeyer, wie kam die Entscheidung des KFV-Vorstandes zu Stande?

Bihlmeyer: Einstimmig. Es gab zwar schon Diskussionen, aber letzten Endes waren alle Mitglieder der gleichen Meinung, dass wir diesen Schritt gehen sollten. Angesichts des Spielplans würde man ja sonst Platzangst bekommen. Auch die zwei Vorstände, die nicht anwesend waren, gaben ihr Votum per E-Mail ab.

Hatten Vereine bei Ihnen angefragt?

Bihlmeyer: Es gab schon Vereine, die ihre Bedenken geäußert hatten, da Spieler nicht mehr wussten, wann das nächste Spiel stattfinden könne. Viele meinten, es wäre besser, die Saison vorzeitig zu beenden.

Glauben Sie, dass im Interesse der Vereine gehandelt wurde? Immerhin sind einige Ligen in der kommenden Spielzeit jetzt noch aufgeblähter.

Bihlmeyer: Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Sollte es Probleme geben, finden wir eine Lösung. Es allen immer recht machen, kann man nun mal nicht. Ich finde die Ligen der nächsten Saison nicht zu aufgebläht. Bauchschmerzen habe ich lediglich bei den drohenden Rückzügen von Mannschaften oder Reserveteams. Der KFV wird deshalb jetzt alle Abteilungen anschreiben, um den Status quo zu erfragen.

Haben Sie sich vorher die Meinung des Landesverbandes eingeholt oder geschaut, wie andere Kreisverbände mit der Situation umgehen?

Bihlmeyer (lacht): Grundsätzlich interessiert mich nicht, was der Landesverband macht. Ich bin für den Kreis Anhalt-Bitterfeld zuständig und habe dort auch den nötigen Einfluss zum Entscheiden. Da ist es egal, was der Landesverband vorgibt. Zum Beispiel der neue Rahmenterminplan, der wegen der WM eine Saison bis Ende Mai vorsieht: Ich bin schlechtweg dagegen. Die WM findet in Brasilien statt, warum sollen wir da hier nicht bis Mitte Juni spielen können?

Ein langer Winter voller Absagen und Verschiebungen und dann die Hochwasserkatastrophe: Welche zentrale Erkenntnis zieht man aus der Saison 2012/13?

Bihlmeyer: Die weiß ich auch nicht. Ich hoffe einfach, dass so etwas wie das Hochwasser nicht noch einmal passiert. Die Diskussion, ob es pro Staffel nur noch 14 Teams geben sollte, gab es. Aber sie bringt uns nicht weiter. Wir sollten aber die Pokalspiele schneller über die Bühne bringen, so dass im Winter schon die Halbfinals feststehen. Trotz allem ist Fußball eben eine Freizeitsportart, die draußen stattfindet. Ein Vertrag mit Petrus ist mir aber noch nicht gelungen. Ich bin aber noch am arbeiten. (lacht)