HSV Gröbern gegen SV Roitzsch II HSV Gröbern gegen SV Roitzsch II : "Ein Spiel das es in sich hatte"

Köthen/Bitterfeld - Es war der Tag des Nico Böttcher, ein Tag für Helden. Zumindest ist der 32-Jährige jetzt beim HSV Gröbern der Pokalheld. Der Stürmer schoss die Landesklasse-Reserve des HSV durch seine zwei Tore beim 2:1-Erfolg im Finale gegen den SV Roitzsch II am Montag zum Sieger des Kreisklassenpokals 2015/16.
In Radegast klappt es
Für den HSV-Stürmer eine Erlösung. „Endlich kann ich den Pokal auch mal in den Armen halten“, sagte Böttcher, „es war ja das dritte Endspiel in Folge für mich. Aber das Ding hatte ich noch nie gewonnen.“ In den letzten beiden Spielzeiten stand er jeweils mit der SG Krina/Pouch-Rösa II im Endspiel dieses Wettbewerbes. Verlor er in der Saison 2013/14 gegen den Zörbiger FC II mit 3:4 nach Elfmeterschießen, wechselte er nach dem Finaleinzug zur Winterpause von Pouch-Rösa nach Gröbern. In Radegast klappte es nun am Montag endlich.
Verdiente Führung
„Es war ein Spiel, das es in sich hatte“, so Böttcher, „der Spielverlauf stimmte, die Atmosphäre und die Stimmung der Fans waren Klasse. Und der Pokal ist unser. Was willst du mehr?“ Recht hatte er. Die erste Halbzeit sah mit der Roitzscher Reserve die etwas bessere Mannschaft. Folgerichtig fiel dann auch der Führungstreffer für den Zweiten der 2. Kreisklasse Ost. Nach einem Eckball war man in der Gröberner Abwehr kurz orientierungslos. Das hatte zu Folge, dass sich zwei Spieler behinderten und der Kopfball Richtung eigenes Tor durchgeführt wurde. Torhüter Toni Böttcher konnte das runde Leder nur noch an die Torlatte lenken. Den Abpraller drückte Markus Gabriel zur 1:0-Pausenführung über die Torlinie. „Es war eine verdiente Führung“, befand der Roitzscher Trainer Heiko Schröter, „aber durch den verletzungsbedingten Wechsel in unserer Abwehr haben wir dann nicht mehr den Spielfluss der ersten Halbzeit wiedergefunden.“
Jungs haben nicht aufgegeben
Gröbern wurde von Minute zu Minute stärker. Aber nach der Roten Karte gegen Matthias Franke (69.), der sich zu einer Unsportlichkeit gegenüber den Zuschauern hinreißen ließ, dachte man, dass die Partie entschieden war. „Auch danach haben die Jungs nicht aufgegeben“, so der Gröberner Trainer Gerd Franke. Nachdem wieder Gleichzahl der Spieler hergestellt war - Maik Weimer bekam die Gelb/Rote Karte gezeigt (81.) - kam die Zeit von Nico Böttcher.
In der 86. Spielminute verwandelte er einen Handstrafstoß souverän zum Ausgleichstreffer. Zwei Minuten später verwandelte der 32-Jährige einen Freistoß aus der halblinken Angriffsposition unter Mithilfe vom Torhüter René Krüger zum 2:1. Das führte dazu, dass jubelnde Gröberner Fans auf den Platz stürmten. Um die Gemüter zu beruhigen, unterbrach Schiedsrichter Patrick Welsch die Partie für einige Minuten. Sieben Minuten mussten noch ausgestanden werden. Dann war Schluss. Der Jubel kannte keine Grenzen. „Wir haben immer an uns geglaubt“, sagte der zweifache Torschütze, „dass hat uns in den Runden zuvor geholfen, als wir ebenfalls Rückstände aufgeholt hatten.“ (mz)