1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Anhalt-Bitterfeld
  6. >
  7. Hof Pfaffendorf: Hof Pfaffendorf: Gütesiegel für regionale Produktion und Rohstoffe

Hof Pfaffendorf Hof Pfaffendorf: Gütesiegel für regionale Produktion und Rohstoffe

Von Ute Nicklisch 28.09.2016, 06:00
Chef Frederick Meurer (3. v. l.) zeigt seinen Gästen, wo die Milch herkommt.
Chef Frederick Meurer (3. v. l.) zeigt seinen Gästen, wo die Milch herkommt. Ute Nicklisch

Pfaffendorf - „Ich hoffe darauf, eine starke Vereinigung hinter mir zu haben“, sagte Frederick Meurer, als er kürzlich seine Gäste über das Gelände der Milchviehanlage in Pfaffendorf führte.

Unter den Gästen war auch Harald Wetzel von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld/Dessau/Wittenberg unter dem speziellen Vorhaben, dem Molkereibetrieb Hof Pfaffendorf die Regionalmarke „Mittelelbe“ zu verleihen.

Von der Frischmilch zum Frischkäse

Erst im Januar dieses Jahres wurde die Hofmolkerei im bereits bestehenden Erzeugerbetrieb Hof Pfaffendorf eröffnet. Anfänglich lediglich mit Frischmilch im Angebot, welche auch heute noch an die Firma „Elbmilch“ in Stendal ausgeliefert wird. Inzwischen hat sich das Angebot auf Quark, Joghurt und Frischkäse erweitert.

„Irgendwann wollen wir auch Schnittkäse herstellen“, erklärt der Geschäftsführer der Hof Pfaffendorf Molkerei GmbH & Co. KG Frederick Meurer, während er den Gästen einen Einblick in die modernen Produktionsräume gewährt - wenn auch nur durch die Tür, der Hygiene wegen.

Der dort entstehende Quark sei 60-prozentiger Vollfettquark und im Handel so nicht zu kriegen, betont Geschäftsführer Meurer.

Gemeinsame Joghurtverkostung

Von der täglich produzierten Milch der 730 Holsteiner Milchkühe, so Meurer weiter, werde nur ein Bruchteil für mehrere Sorten Frucht- sowie Naturjoghurt, Quark und Frischkäse verarbeitet. Auch pasteurisierte Frischmilch sei bereits regelmäßig in verschiedenen regionalen Märkten im Angebot.

„Das ist hier noch richtig Handarbeit“, beschreibt der junge Unternehmer die Herstellung der verschiedenen Quark- und Joghurtvarianten. Während der Quark mit klassischen Kräutern oder eher in mediterraner Note angeboten wird, so bekam auch der Geschmack des Joghurts in fünf verschiedenen Sorten, seine ganz persönliche Note verpasst.

„So soll jetzt unser Joghurt schmecken“, erzählt Meurer schmunzelnd über die gemeinsame Verkostung und Abstimmung unter den Mitarbeitern.

Auch eine Art Tankstelle für Frischmilch solle auf dem Hof entstehen. „Die schmeckt, wie früher“, gibt der Molkereichef die Aussage seiner Kunden gern weiter. Auch für seine Gäste hielt der Molkereichef eine Kostprobe seiner aktuellen Produkte parat.

Rohstoffe und Produktion in der Region

Mit der erhaltenen Auszeichnung des Molkereibetriebes Hof Pfaffendorf nun begrüße die Regionalmarke „Mittelelbe“ einen weiteren Produzenten größeren Maßstabes und damit ihr Bestreben nach einem Ausbau der Vertriebswege und einer Verbesserung der Werbewirksamkeit, erklärt Harald Wetzel von der Wirtschaftsgesellschaft.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über marktgerechte Milchpreise stelle der Hof Pfaffendorf ein interessantes Alternativmodell dar. Die Kriterien zum Erhalt der Auszeichnung, so Wetzel weiter, seien in der Molkerei ziemlich eindeutig.

Denn um die Auszeichnung mit der Regionalmarke Mittelelbe zu erlangen, muss sich sowohl das Unternehmen selbst als auch die Herkunft und Verarbeitung der Rohstoffe in der Region Anhalt-Bitterfeld, Dessau und Wittenberg befinden.

Regionale Produkte fördern

Der Produzent stellt darüber hinaus sicher, dass die Vertriebswege möglichst kurz gehalten werden, ein gewisses Mindestmaß  an Transparenz in der Produktion gewährleistet ist und dass auf gentechnisch veränderte Roh- und Zusatzstoffe verzichtet wird. Eine zusätzliche qualitative Überprüfung der Produkte erfolgt durch den Verein Regionalmarke Mittelelbe.

Somit stellt das Label insbesondere für den Verbraucher eine Orientierung und Hilfe bei der täglichen Einkaufsentscheidung bezüglich Qualität und Regionalität dar.

Mit dem Ziel, den Absatz regionaler Produkte und Dienstleistungen zu erhöhen um dadurch die regionale Wertschöpfung und Wirtschaftskreisläufe zu stärken, wurde im Jahr 2009 die Regionalmarke Mittelelbe als gemeinsame Plattform zum Produktmarketing ins Leben gerufen. (mz)