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Hockey Hockey: Schaltonat entscheidet Derby

Von MArcus Bräuer Und Maren Beneke-Bädelt 07.05.2012, 20:09

Köthen/MZ. - Das Spiel hatte genau den Auftakt, den es brauchte, um ein denkwürdiges zu werden. Die Gäste schossen früh das 1:0 (12. Minute). Eine Strafecke versenkte Tobias Schaltonat. Und die Fans reagierten entsprechend. "Die Stimmung war danach schon sehr aufgeheizt", erzählt Thomas Poczatek, einer der beiden Leunaer Trainer. Mit dem Ergebnis, dass der CHC die spielerische Überhand gewann. Leuna befand sich nach der Führung größtenteils in der Defensive. Die anfängliche Nervosität der Köthener war verflogen. Folgerichtig gelang den Gastgebern noch vor der Pause der Ausgleich. Matthias Hinsche zeigte sein Können mit einer herrlichen Einzelleistung (23.).

Im zweiten Durchgang konnte sich keine der beiden Mannschaften in den Vordergrund spielen. Dies gelang aus Köthener Sicht aber den Schiedsrichtern. Die erste kritische Entscheidung war aber richtig. Bei einem Leunaer Angriff pfiffen die Unparteiischen ab. Ein Leunaer Spieler schoss dennoch den Ball aufs Tor, was wiederum einen Köthener Spieler so sehr in Rage versetzte, dass er sich zu einer Tätlichkeit verleiten ließ. "Klare Sache", fand auch Poczatek. Die Köthener beschwerten sich auch nicht. Die personelle Überzahl spielte Leuna in die Hände, doch die hochkarätigen Chancen wurden vergeben. "Wir hätten die Partie schon früher entscheiden müssen", fand Andreas Rehder, Poczateks Trainerkollege beim TSV. Den Sieg musste dann eine Strafecke bringen. Wieder war es Schaltonat, der die Übersicht behielt und drei Minuten vor dem Spielende das Siegtor erzielte (67.).

Der Leunaer Jubel dauerte einem Köthener Spieler offensichtlich zu lange. Er spielte den Ball schon wieder ins Vorfeld, als die Leunaer Spieler noch gar nicht in ihrer eigenen Hälfte waren. Die rote Karte, die die Schiedsrichter dann zückten, überraschte aber dennoch. Laut Aussagen des Unparteiischen hätte der Köthener Spieler ihn beleidigt. Dieser wies den Vorwurf von sich. Mit nur noch neun Spielern waren die Köthener mental endgültig auf der Verliererstraße. Wahrscheinlich durch die Hektik abgelenkt, ließ das Schiedsrichtergespann dann acht Minuten nachspielen. "Wir waren irritiert, weil laut unseren Uhren die Spielzeit längst vorbei war", sagte Thomas Poczatek. Einfluss auf das Ergebnis hatte das nicht mehr, auch wenn sich der CHC in dieser Phase noch zwei Ecken erarbeitete.

Köthens Trainer Wulf Müller war nach der Partie bedient: "Wir haben eigentlich ganz gut gespielt, uns allerdings durch sehr zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen aus dem Rhythmus bringen lassen." Müller räumte aber auch Fehlverhalten seiner Spieler und seiner Person ein. Auf Leunaer Seite sah man die Schiedsrichterleistung nicht ganz so kritisch. "Sie waren nicht souverän, aber spielentscheidende Fehler haben sie nicht gemacht", fand Poczatek. In der Tabelle rutschte der Cöthener HC auf den fünften Platz.