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Handball Handball: Neue Perspektiven

Von Marcus Bräuer 06.07.2012, 16:53

Bitterfeld/MZ. - Es ist keine Entscheidung, die das Leben grundlegend verändert. Aber es ist eine Entscheidung, die das Leben betrifft. Max Najmann und Lutz Lindner spielen in der kommenden Saison nicht mehr für die HSG Wolfen in der Mitteldeutschen Oberliga. Sie haben sich für einen anderen Weg entschieden. Während Najmann sein Glück beim Drittligisten Dessau-Roßlauer HV versucht, zieht es Lindner in die Verbandsliga zum HBC Wittenberg. Der eine sucht die sportliche Herausforderung, der andere tritt kürzer. Für beide war die Entscheidung aber keine leichte.

Für Max Najmann ist der Gang zum DRHV auch eine Rückkehr. Im Jahr 2009 war er von Dessau zur HSG gewechselt. Das Angebot von seinem Heimatverein "kam für mich genau zur richtigen Zeit", so Najmann. Wolfgang Spitz, Najmanns Trainer bei der HSG und zugleich in beratender Funktion beim DRHV tätig, machte den 22-Jährigen darauf aufmerksam, dass ein loses Interesse des DRHV bestehe. Georgi Swiridenko, Trainer beim DRHV, hatte sich Najmann beim Derby gegen die HG 85 Köthen genauer angesehen. Bei einem Trainingsspiel der HSG gegen den DRHV überzeugte Najmann den Weißrussen ebenfalls. Als Najmann dann bei einem Spiel in Dessau als Zuschauer zugegen war, sprach ihn Swiridenko nach dem Spiel an, ob er sich einen Wechsel vorstellen könnte.

Auch wenn Max Najmann betont, dass er sich in Wolfen immer wohl gefühlt hat: Dieses Angebot konnte er nicht ausschlagen. "Wenn ich die Chance, in einer höheren Liga zu spielen, jetzt bekomme, dann muss ich die wahrnehmen", sagt Najmann. Er hat einen Ein-Jahres-Vertrag unterschrieben. Und er hat vor, seine Chance zu nutzen. "Momentan ist der Stand so, dass ich der einzige gelernte Linksaußen bin", so Najmann, "ich sehe da eine große Chance, mich durchzusetzen." Aber er weiß, dass es eine besondere Herausforderung ist. Es ist eine andere Liga und eine Mannschaft, die sich noch finden muss. "Als ich vor drei Jahren in der Regionalliga gespielt habe, hat das ganz gut geklappt", sagt Najmann. Jetzt wolle er zu allererst "Fuß fassen."

Lutz Lindners Abgang hat hingegen alles andere als mit einer besseren sportlichen Perspektive zu tun. Der 24-Jährige spielte vier Jahre für Wolfen, in den letzten beiden führte er die Mannschaft als Kapitän auf den Platz. Nun will er sich aber auf seine berufliche Zukunft konzentrieren. Neben seiner Arbeit beginnt er bald ein Techniker-Studium. "Ich könnte dann vielleicht noch einmal pro Woche zum Training kommen", so Lindner. Das wäre für ihn und auch für den Verein unbefriedigend.

Im Frühjahr hatte er den Entschluss gefasst, nach dem Saisonende war es dann fix. Es ist schon ein komisches Gefühl, "aber ich bin froh, dass jetzt ein Strich darunter ist." Ganz ohne Handball geht es dann aber doch nicht. Lindner schließt sich dem HBC Wittenberg an. Der ist gerade in die Verbandsliga aufgestiegen. Lindner kennt da noch einige Spieler von früher, als er noch beim SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz gespielt hat, ehe er über die Jugend des SV Magdeburg zur HSG Wolfen kam. "Dort läuft es eher auf der Spaßschiene und ich kann das Berufliche und Sportliche besser unter einen Hut bringen", sagt er.

Der HSG Wolfen sagen beide eine schwierige Saison voraus. Doch sie sind sich sicher, dass die Mannschaft die Klasse halten wird.