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Gröbziger Parkfest Gröbziger Parkfest: Die Helfer im Hintergrund

Von Matthias Bartl 07.06.2016, 10:27
Drei von 16 „Parkfest-Machern“: Birgit Meyer, Jessica Lehmann und Steffen Scharfen (v.l.)
Drei von 16 „Parkfest-Machern“: Birgit Meyer, Jessica Lehmann und Steffen Scharfen (v.l.) Heiko Rebsch

Gröbzig - Steffen Scharfen hat „Stallwache“. Er sitzt an der kleinen Pforte zwischen Gröbziger Park und „Parkklause“ und hat im Blick, dass niemand ohne Eintrittskarte auf das Gelände wechselt, auf dem die Gröbziger gerade ihr Parkfest feiern.

Scharfens Job ist nicht der beste an diesem heißen Samstagmittag, „aber es ist halt notwendig, dass hier jemand sitzt“, sagt der 41-Jährige. Der Parkfestverein, der das traditionelle Fest alljährlich mit viel Aufwand organisiert, ist auf den Eintritt dringend angewiesen - und „Stallwächter“ Scharfen hat zumindest ein Schlupfloch dichtgemacht. Für fünf Stunden - danach übernimmt die Security - hält er hier die Stellung, während ein paar Meter weiter das frohe Parkfestleben tobt.

Ein Verein mit 16 Mitgliedern

Steffen Scharfen ist Mitglied im Gröbziger Parkfestverein. Der ist deutlich kleiner als man angesichts der zu leistenden Aufgaben denken mag. Bei lediglich 16 Mitgliedern macht es sich sofort bemerkbar, wenn mal jemand ausfällt, „gerade während des Festes“, sagt Roswitha Scharfen, Steffen Scharfens Mutter, durch die der Heizungs- und Sanitär-Meister mit eigener Firma überhaupt erst zur Vereinsarbeit gekommen ist.

Zuerst habe er drei, vier Jahre lang ein bisschen mitgeholfen, „so bei technischen Sachen, aber auch mal beim Ästeverschneiden“, ehe er dann als Mitglied eingestiegen ist. Auch seine Firmenmitarbiter sind nicht selten mit von der Partie, wenn es darum geht, das Parkfest vorzubereiten.

„Nicht jeder will Eintritt bezahlen“

Oder umzusetzen: Da kommt für solche fleißigen Helfer wie Steffen Scharfen einiges zusammen. Die Zelte im VIP-Bereich müssen aufgestellt werden, die Biergarnituren werden platziert, der Schotter vor dem Toilettenwagen muss breitgemacht werden. Am Samstagvormittag werden die Freitagabend-Schäden am Maschendrahtzaun begutachtet („Nicht jeder will Eintritt bezahlen“), aber in diesem Jahr war der Reparaturaufwand nicht so groß wie im vergangenen Jahr.

Knapp halb so alt wie Steffen Scharfen ist Jessica Lehmann, mit 22 Jahren das jüngste Mitglied im Parkverein. Eine Freundin hatte sie vor zwei Jahren dazu bewogen, dem Verein beizutreten - die Freundin ist längst wieder weg, aber Jessica hat Gefallen an der Vereinsarbeit gefunden.

Ein möglichst großer Zuschauerzuspruch ist für das Parkfest existenziell wichtig, weiß die Vereinsvorsitzende Birgit Meyer, die das Chef-Amt seit sechs Jahre innehat. Die Finanzierung des Parkfestes, mit 52 Jahren eines der ältesten Volksfeste in der Region, steht auf drei Säulen: den Standgebühren, den kommunalen Zuschüssen und Sponsorengeldern und den Eintrittseinnahmen. „Da darf nichts wegbrechen“, sagt sie. „Es ist bei uns alles knapp auf Kante genäht.“ Das erklärt auch die 7 Euro Eintritt, die man nehmen musste.

Großer Dank gebühre auch den vielen kleinen und größeren Firmen des Ortes, die - wie auch einige Selbstständige - einen wesentlichen finanziellen Beitrag fürs Fest leisten. Ebenso wichtig ist das Mitwirken unterschiedlicher Gröbziger Vereine am Programm.

Erfreulich gute Besucherzahlen

„Beim ersten Fest habe ich erst mal geguckt, was die anderen so machen, da habe ich überall geholfen.“ In diesem Jahr hat sich Jessica Lehmann um das Abkassieren und die Abrechnung gekümmert - schon einige Verantwortung für einen Azubi im dritten Lehrjahr. „Ich finde es gut, mich hier zu engagieren“, sagt Jessica Lehmann und freut sich wie alle anderen Vereinsmitglieder darüber, dass die Besucherzahlen am Freitagabend erfreulich gut waren.

Um die 1.000 Leute waren da in den Park gekommen, mit 1.400 wurde am Samstag gerechnet - nur der Sonntag ist und bleibt das Sorgenkind der Organisatoren. „Da sacken die Besucherzahlen immer ab“, sagt Roswitha Scharfen, die daher auch denkt, dass man darüber nachdenken sollte, den Sonntag als Festtag zur Disposition zu stellen. „Aufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis.“

Darüber wird in Ruhe nachzudenken sein, wenn das Fest vorbei ist und man an die Planung für 2017 geht. Wofür man sich wieder auf die eigene Kraft und die eigenen Ideen verlassen darf. (mz)

Für die Hairshow der Modefrisur e.G. gab es viel Beifall.
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Heiko Rebsch
Kein Parkfest ohne Fahrgeschäfte und Losbuden.
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