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Besserer Fußball als in Dessau? Besser als SV Dessau 05: Rudi Knauer schon über 50 Jahre Fan der SG Reppichau

Von Nadja Reichert 17.05.2017, 13:40
Unter den Fans der SG Reppichau befinden sich auch Dessauer. Am vergangenen Spieltag gegen Grün-Weiß Annaburg waren es allerdings weniger.
Unter den Fans der SG Reppichau befinden sich auch Dessauer. Am vergangenen Spieltag gegen Grün-Weiß Annaburg waren es allerdings weniger. Bösener

Dessau/Reppichau - Es waren nicht viele Zuschauer, die ihren Weg am vergangenen Sonnabend auf den Sportplatz der SG Reppichau gefunden hatten. Das mag aber daran gelegen haben, dass parallel zwei Dessauer Stadtderbys stattfanden und zudem auch der TSV Elbe Aken ein Heimspiel hatte. „Sonst kommen immer mehr Leute“, war auch Rudi Knauer von der geringeren Zuschauerzahl überrascht.

SG Reppichau besser als SV Dessau 05?

Ja, es kommen mehr als die 65 Leute am Sonnabend. Unter anderem auch mehr Dessauer. Wie Rudi Knauer, er verpasst fast kein Spiel des Landesligisten und Aufsteigers aus dem „kleinen Dorf“. Aber warum nimmt er den Weg nach Reppichau auf sich? Gut, der ist nicht weit, aber Rudi Knauer wird im kommenden Jahr 80 Jahre alt. Er setzt sich trotzdem fast jedes Wochenende ins Auto und fährt nach Reppichau.

Dabei hätte er mit dem Dessauer SV 97, TSV Mosigkau und natürlich SV Dessau 05 Fußball quasi direkt vor der Haustür. Mit letztgenanntem Verein sogar Verbandsliga-Fußball. „Ja, ich gehe auch ab und zu mal zu Dessau 05“, sagt der Rentner, „aber ich muss sagen, in Reppichau bekomme ich besseren Fußball geboten.“

Rudi Knauer war selbst in den 50ern und 60ern Stürmer bei der SG Reppichau

Besseren Fußball und natürlich die Heimat. Rudi Knauer lebt zwar in Dessau, aber das erst seit 1974. „Da habe ich angefangen, mein Haus zu bauen.“ Vorher lebte der heute 79-Jährige in Reppichau. Und der spielte in den 1950er und 1960er Jahren bei der SGR. „Die heißt übrigens schon immer so“, sagt Knauer. Er selbst war Stürmer. „Ich bin zwar nie Torschützenkönig geworden, aber es kamen doch einige Treffer zusammen.“ Aber wie viele genau, dass weiß der Rentner nicht mehr.

Nun steht er an der Seitenlinie seines Vereins, bei dem er immer noch Mitglied ist. Er und zwei seiner ehemaligen Teamkollegen, Rudi Klingler und Franz Berka. Zusammen haben die drei Reppichauer Spieler und nun Fans viel gesehen. „Wir haben beobachtet, wie die Sportanlage ausgebaut wurde“, so Kanuer, „das sieht heute schon alles toll aus.“ Dabei meint er vor allem die Gaststätte und das größere Vereinsheim der SGR.

Die SG Reppichau funktioniert und ist „sehr gut organisiert“

Ein Zeichen für den 79-Jährigen, dass es in Reppichau läuft. „Der Verein ist sehr gut organisiert und es gibt so viele Menschen, die sich bemühen und für den Fußball engagieren.“ Knauer verweist dabei zum einen auf die Tatsache, dass „wir als kleines Dorf eine Landesliga-Mannschaft haben, das ist doch eine tolle Sache“. Zum anderen „haben wir viele Nachwuchsmannschaften, eine zweite und sogar eine Frauenmannschaft“.

Dass er sich bis heute auch noch an die Feldseite stellt und sogar zu Auswärtsspielen in der nähren Umgebung mitfährt, liegt auch daran, dass er die Spieler auch alle gut kennt. „Man muss ja sehen, dass viele im aktuellen Kader Dessauer sind“, so Knauer, „der Trainer Sven Schreiter und auch der Co-Trainer Torsten Voigt sind aus Kochstedt.“ Für ihn verbindet sich in der SG Reppichau die alte und neue Heimat. Und so geht es vielen der Dessauer Fans. (mz)

Insgesamt hat die SG Reppichau neben der ersten und zweiten Männer sowie Frauenmannschaft sieben Nachwuchsteams. Die erste B-, C-, und D-Jugend spielt auf Landesebene und belegt vorderen Plätze. Die BII-Jugend sowie die zwei F-Junioren und die G-Jugend spielen in der Kreisliga.