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Anhalt-Cup in Köthen Anhalt-Cup in Köthen: Hochklassiger Handball aus dem In- und Ausland

Von Nadja Reichert 04.08.2016, 12:18
Die HG Köthen ist dieses Jahr Gastgeber für den Anhalt-Cup.
Die HG Köthen ist dieses Jahr Gastgeber für den Anhalt-Cup. Bösener

Köthen - Am Wochenende ist es endlich soweit. An zwei Tagen kann hochklassiger Handball in der Heinz-Fricke-Halle bewundert werden. Vom 6. bis 7. August findet der Internationale Anhalt-Cup statt.

Die HG 85 Köthen, die das Turnier mit dem Veranstalter HCC Events aus Hamburg organisiert, trifft auf starke Gegner aus dem In- und Ausland. Beginn ist am Sonnabend ab 11 Uhr. Dann wird die Gruppenphase ausgespielt. Es gibt zwei Staffeln mit je drei Teams. Am Sonntag geht es ab 13 Uhr in die K.o.-Runden um den Pokal. Dieser soll von Köthens Oberbürgermeister Bernd Hauschild überreicht werden. Er wird auch das Turnier eröffnen.

Favoriten aus Österreich

Als Favoriten des Turniers gelten der Alpha HC Hard aus Österreich und der HC Meshkov Brest aus Weißrussland. Aber auch der ThSV Eisenach, der in die 2. Handball-Bundesliga abgestiegen ist, gilt als Mitanwärter.

„Man muss sehen, wie der ThSV mit dem Umbruch zurechtgekommen ist. Es gab viele Ab- und Neuzugänge“, weiß René Nowak, Vorstandsmitglied und Mannschaftsleiter der HG 85 Köthen.

Noch Karten zu haben

Die HG 85 rechnet mit gut 200 Zuschauern. Es sind aber noch Karten zu haben. An den Turniertagen gibt es noch Karten zu kaufen, offiziell ab 10.15 Uhr. „Wer eher kommt, der kann auch schon eine Karte kaufen“, so der Mannschaftsleiter.

Die Zuschauer bekommen aber nicht nur hochklassigen Handball geboten. „Sie können mit den Spielern in Kontakt treten“, sagt Nowak, „wir wollen eine familiäre Atmosphäre schaffen, quasi Stars zum Anfassen.“

Außerdem gibt es nach jedem zweiten Spiel eine Verlosung von Sachpreisen. Hinzu kommen Rabattcoupons in den Programmheften. „Sie können in unserem Fanshop eingelöst werden“, sagt René Nowak, „aber nur an den Turniertagen.“ Ein Programmheft kostet 3,50 Euro. (mz)

Ein großer Favorit des Internationalen Anhalt-Cups dürfte der Alpha HC Hard aus Österreich sein. Bereits fünfmal gewann der Alpha HC die Handball Liga Austria. Trainiert wird die Mannschaft von Petr Hrachovec.

Zur neuen Saison hat sich der Österreichische Meister mit Domagoj Surac und Thomas Hurich verstärkt.

Aber auch Hrachovec ist neu im Team. Der Trainer stand zuletzt bei Pfadi Winterthur (Schweiz) an der Seitenlinie und war auch Co-Trainer der Schweizer Nationalmannschaft. 2010 und 2011 wurde Hrachovec sogar zum Trainer des Jahres gekührt. Zu aktiven Zeiten stand er auch in Deutschland bei den Rhein-Neckar Löwen auf der Platte.

Der Alpha HC Hard war aber nicht nur in der vergangenen Saison erfolgreich. Der Verein kann auf eine ganz Geschichte von Titeln zurückblicken.

In der Saison 1997/98 stieg Hard erstmals in die höchste Spielklasse Österreichs auf. Trainer war damals Zoltan Balogh. In der Serie 2002/03 gewann der Alpha HC erstmals die Meisterschaft. Seitdem kamen Titel in den Jahren 2012 bis 2015 hinzu.

Hinzu kommen drei Titel im ÖHB-Cup (2005, 2008, 2015). Der größte Erfolg des Alpha HC dürfte aber das Erreichen des Finals im EHF Challenge Cup im April 2008 sein. Zum Sieg reichte es allerdings nicht. Das Finale gegen den UCM Sport Resita wurde mit 47:54 verloren. (mz)

Der HC Meshkov Brest wurde in der vergangenen Saison Handball-Meister in Weißrussland, und das nicht zum ersten Mal. Bereits von 2004 bis 2008 und 2014 ging der Titel an Meshkov.

Darüber hinaus kann der Vereine auf sage und schreibe sieben Pokalsiege zurückschauen (2004, 2005, 2007, 2008, 2009, 2011, 2014). Auch international sind die Weißrussen eine bekannte Größe. In der Saison 2011/12 erreichte die Mannschaft das Viertelfinale  des EHF-Europapokals.

Der bekannteste Spieler ist Rückraumspieler und Nationalmannschaftsakteur David Špiler, der für Slowenien startet und bisher 134 Länderpartien absolvierte. Seit 2013 spielt er beim Meshkov Brest. 2010 agierte er in Kroatien bei RK Zagreb, wo er 2011, 2012 und 2013 ebenfalls Meister wurde.

Mit Rajko Prodanovi steht sogar ein Spieler mit Erfahrung in einem deutschen Verein auf dem Feld. Der Rechtsaußen spielte  für die Rhein-Neckar Löwen.

Gegründet wurde der Verein 1964 und  nach seinem damaligen Leiter und Handballförderer Anatoli Petrowitsch Meschkow benannt. Derzeitiger Trainer ist der Ukrainier Sergei Bebeshko. 

Zurzeit spielt das Team in der  weißrussischen Liga sowie der SEHA-Liga. In dieser Klasse wurde Meshkov bei der ersten Teilnahme in der Saison 2012/13 Saisom-Sieger, in den anschließenden Play-Offs Vierter. (mz)

Aus der dänischen Lolland Kommune kommt das Team Sydhavsøerne in die Heinz-Fricke-Halle. Diese Mannschaft spielt derzeit in der zweitklassigen 1. Division. Gegründet wurde der Verein 2003 und entstand aus dem  Zusammenschluss der Männermannschaften Rødby Håndboldklub und Håndboldklubben Maribo/Hunseby.

Zunächst startete Sydhavsøerne in der 2. Division, bevor 2005 der Aufstieg in die erste gelang. Zwischenzeitlich stieg das Team wieder ab, aber seit der Saison 2009/10 gehört es zu den Mannschaften der 1. dänischen Division.

2013 versuchte Sydhavsøerne den Aufstieg in die Håndboldligaen, wurde in der Aufstiegsrunde allerdings Letzter. 2014 versuchte es das Team erneut und erreichte die Relegation, musste sich aber dem Konkurrenten Lemvig-Thyborøn mit 25:26 in eigener Halle geschlagen geben. In der vergangenen Saison belegte Sydhavsøerne in der 2. Division den fünften Platz.

Trainer von Team Sydhavsøerne ist Jesper Svensson. Am Ende der vergangenen Saison verließen drei Spieler die erste Mannschaft: Michael Madsen, Christian Köhler und Ronnie Vilstrup.

Dafür konnte Sydhavsøerne die Neuzugänge Morten Christensen (Rechtsaußen) und Kristian Lund Vukman (Allrounder) zur neuen Saison begrüßen. Kristian Lund Vukman gilt als großes Talent. (mz)

Der erste nicht ausländische Verein beim Internationalen Anhalt-Cup ist Bundesliga-Absteiger ThSV Eisenach. In der neuen Saison spielen die Thüringer nun in der 2. Bundesliga.

Die Partien finden in der Werner-Aßmann-Halle statt, in die bis zu 3.100 Zuschauer passen. Der Kader von Trainer Christoph Jauernik hatte sechs Abgänge zu verzeichnen.

Borut Makovšek (RK Celje), Asat Waliullin (TBV Lemgo), Branimir Koloper (GC Amicitia Zürich), Patrik Hrušák (HC Elbflorenz), Duško Celica (HC Dobrogea Sud Constanta) und Bogdan Andrei Criciotoiu (Dinamo Bukarest).

Dafür haben sich Marcel Niemeyer (TBV Lemgo), Sebastian Brand (Füchse Berlin), Matthias Gerlich (HSC 2000 Coburg) und Willy Weyhrauch (Füchse Berlin) dem Zweitligisten angeschlossen. Das Team will in der neuen Saison im oberen Tabellendrittel mitmischen.

Der Verein entstand nach der Wende aus dem Handballverein BSG Motor Eisenach. In der DDR spielten die Thüringer 31 Spielzeiten in der Handball-Oberliga und fünf in der DDR-Liga.

Nach der Eingliederung der Ostligen in den Deutschen Handball-Bund hat der ThSV Einsenach zehn Jahre in der 1. und 15 Jahre in der 2. Bundesliga gespielt. Damit agiert der Verein Zeit seines Bestehens in der höchsten oder zweithöchsten Spielklasse Deutschlands. (mz)

Der einzig wohlbekannte Teilnehmer in der Heinz-Fricke-Halle ist Ligakonkurrent TuS Radis. Der Mitteldeutsche Oberligist belegte in der vergangenen Saison Rang zwei hinter der HG 85 Köthen.

Dabei brachte es TuS auf 17 Siege, ein Unentschieden und nur acht Niederlagen. Mit 794 erzielten Toren gehören die Radiser zudem zu den offensiv stärksten Teams der Mitteldeutschen Oberliga, deren Mitgründer-Mitglied TuS ist.

Bereits seit 2010 spielt das Team von Neu-Trainer Patrick Heddrich (seit 1. Juli 2016) in der 4. Liga und ist seitdem weder ab- noch aufgestiegen.

Zur neuen Saison hat sich die Mannschaft mit sieben neuen Gesichtern verstärkt: Jan Höhne (SG LVB Leipzig), Andreas Nositschka (TV Großwallstadt), Michel Poeck (SC Magdeburg), Lukas Knape (HBC Wittenberg), Chris Hoffmann (Dessau-Roßlauer HV 06). Hinzu kommen noch zwei Nachrücker aus der eigenen Reserve: Robert Hanke und Dennis Schmidt. Dafür verließen Steffen Fischer, Kilian Kraft und Marcel Michna den Verein.

Der neue Coach Patrick Heddrich hat übrigens schon Zweitliga-Erfahrung gesammelt. Seine Position auf dem Feld wird Heddrich trotz seines neuen Jobs als Trainer aber nicht aufgeben, denn er agiert weiterhin auch auf der Platte.

Gut für Radis, denn der Linksaußen erzielte in der vergangenen Saison 164 Tore. Damit war er Zweiter der Torschützenliste des Mitteldeutschen Handballverbands. Hinzu kommt Heddrichs große Siebenmeter-Stärke.

50 Mal traf der neue Spieler-Trainer in der vergangenen Saison von diesem Punkt aus. Damit belegte er Rang sechs in der Liste der Siebenmeter-Werfer. Neben ihm sind aber auch Carlo Wittig (133) und Kilian Kraft (117) torgefährlich.
Aber nicht nur auf der Platte ist TuS Radis eine Größe.

Auch die Fans des Mitteldeutschen Oberligisten sind vorn mit dabei. Im Schnitt 279 Zuschauer sahen die Spiele ihrer Mannschaft, insgesamt kamen 3.633 Menschen zu den Spielen der Mannschaft aus der Dübener Heide. Das ist Platz eins in der Zuschauerstatistik.

Demnach wird es auch beim Internationalen Anhalt-Cup viele Radiser Fans geben, die sich auf den Weg in die Heinz-Fricke-Halle machen, um ihr Team gegen internationale Konkurrenz anzufeuern. (mz)