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1.FC Bitterfeld 1.FC Bitterfeld: Unzufrieden trotz Erfolg

Von Felix Zilke 18.04.2016, 08:31
Tim Hebsacker (rechts) wirbelt auf dem Feld und bereitet der Piesteritzer Defensive um Kapitän Florian Freihube (links) gewaltige Probleme.
Tim Hebsacker (rechts) wirbelt auf dem Feld und bereitet der Piesteritzer Defensive um Kapitän Florian Freihube (links) gewaltige Probleme. Bösener

Wolfen - Schaute man Jan Riediger ins Gesicht, so dachte man, er hätte mit seinem Team soeben eine weitere Niederlage einstecken müssen. Nach 90 Minuten im Verbandsliga-Spiel am Sonnabend zwischen dem 1. FC Bitterfeld-Wolfen und Grün-Weiß Piesteritz trennten sich beide abstiegsbedrohten Vereine aber 0:0.

Deshalb hatte Jan Riediger eigentlich Grund zum Lächeln. Schließlich war das der erste Punktgewinn nach vier verlorenen Spielen. Grund für die getrübte Stimmung, war das Ergebnis trotzdem. Denn die Gastgeber wollten gegen den Rivalen unbedingt einen Dreier holen - und dieser war auch möglich. „Am Ende war mehr drin und wir sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden“, ärgerte sich Jan Riediger, „wir hatten die größeren Spielanteile und die besseren Chancen auf unserer Seite.“

Zu lange überlegt

Der 30-Jährige meinte damit vor allem die Szene kurz vor dem Ende. Ausgerechnet der Ex-Piesteritzer Tim Hebsacker hatte in der 90. Minute die Chance, den Gästen den Gnadenstoß zu versetzen. Doch Hebsacker scheiterte im Duell Mann gegen Mann am 38-jährigen Schlussmann Jan Lindemann. „Tim ist eben auch nicht mehr der Jüngste. Er hat sich den Ball zu weit vorgelegt“, erklärte Lindemann, der Hebsacker noch aus seiner gemeinsamen Zeit bei den Grün-Weißen bestens kennt. „Mist“, kommentierte dagegen Hebsacker, der eine gute Leistung zeigte und nach der langen Verletzungspause immer frischer wirkt, „ich habe zu lange überlegt, anstatt gleich zu schießen.“

Wieder einmal spielten die Teams im Tabellenkeller mit, so dass der 1. FC Bitterfeld-Wolfen mit einem Dreier einen großen Schritt hätte machen können. Doch es sollte nicht sein.

In einem weiteren Abstiegskrimi zwischen dem Oscherslebener SC und dem VfB Sangerhausen endete die Partie ebenfalls ohne Tore. Beide Teams trennten sich 0:0. Damit haben die Bitterfeld-Wolfener weiterhin drei Punkte Rückstand auf Sangerhausen und vier Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang - auf dem der OSC liegt.

Überraschend konnte Askania Bernburg II gegen Stendal beim 1:1 punkten. Positiv für die Mannschaft von Olaf Schaller aber, dass sowohl der MSV Börde (1:4 gegen Imo Merseburg) und der Schönebecker SC (0:7 gegen Dessau 05), der aber keine Rolle mehr spielt, verloren haben.

Die Partie war wie erwartet hart umkämpft und weniger durch die spielerische Linie geprägt. Doch nachdem die Gastgeber den Kampf angenommen hatten, kam ihre Überlegenheit im spielerischen Bereich immer wieder durch. Schon nach 20 Sekunden kam der erste Schuss der Gastgeber aufs gegnerische Gehäuse, anschließend traf Marcus Plomitzer aus zu spitzem Winkel nicht (5.). „Die erste Hälfte war ausgeglichener“, meinte Riediger. Das sah auch Verteidiger Rico Röthling so: „Es war lange Mittelfeld-Geplänkel, aber die letzten 15 Minuten konnten wir noch einmal den Druck erhöhen - ohne Erfolg.“

Immer positiv denken

Piesteritz-Trainer Heiko Wiesegart war mit dem Resultat zufrieden: „Eine gerechte Punkteteilung.“ Die Heimelf sah das anders, trauerte den drei Punkten, die so wichtig gewesen wären, nach. „Zufrieden sind wir nur damit, dass hinten die Null stand, aber der Punkt ist am Ende zu wenig“, so Röthling. „Es war beiden Mannschaften anzusehen, dass das notwendige Selbstvertrauen fehlt“, sagte Bitterfeld-Wolfens Trainer Olaf Schaller, „solche Spiele kann man gewinnen, aber auch verlieren.“ Doch der Coach verlor seinen Optimismus auch weiterhin nicht: „Beide Mannschaften haben mit dem Abstieg nichts zu tun. Man muss immer positiv denken!“