Kommentar zur Vorsitzendenwahl Wettbewerb würde der SPD guttun
Bei den Sozialdemokraten rumort es - seltsam, dass die Unzufriedenen bislang keinen Kandidaten für den Parteivorsitz benennen wollen.
Magdeburg/MZ - Für Parteimitglieder ist es eine schöne Sache, bei der Wahl des oder der Vorsitzenden eine Auswahl zu haben. Gibt es mehrere Bewerber für einen Posten, kann sich die Partei entscheiden: Welches politische Konzept, welcher Führungsstil, welches Temperament überzeugt am meisten?
Der SPD in Sachsen-Anhalt ist es daher zu wünschen, dass sich neben den amtierenden Vorsitzenden weitere Kandidaten für die Chefposten finden. Ein Wettbewerb ist immer besser, er aktiviert die Mitgliedschaft und weckt Lust auf Teilhabe.
Nur ein Stellvertreterkrieg um das Verfahren
Bei den Sozialdemokraten deutet sich seit Wochen an, dass es Herausforderer für das Führungsduo Juliane Kleemann und Andreas Schmidt geben wird. Seltsam ist, dass sich die Kandidaten auch bei der mit Spannung erwarteten Vorstandssitzung nicht aus der Deckung gewagt haben.
Stattdessen gab es einen Stellvertreterkonflikt um die Frage, ob trotz einer abgelaufenen Frist die Parteibasis bei einer förmlichen Befragung mitreden darf. Das wirkt, als scheuten die Kritiker der Parteispitze die offene Herausforderung und versuchten, die Regeln nachträglich zu ihren Gunsten zu verändern.
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Die SPD ist in keiner guten Verfassung. Vor allem fehlt ihr eine nennenswerte Mitgliederbasis. Schmidt und Kleemann ist es nicht gelungen, den Abwärtsstrudel zu stoppen. Ob andere es hinbekommen könnten, muss sich aber erst noch zeigen.