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Landesheimatbund Landesheimatbund: Weg nach vorn braucht auch den Blick zurück

24.06.2003, 20:08

Halle/MZ. - Führungswechsel beim Landesheimatbund Sachsen-Anhalt (LHB). Mehr als zehn Jahre wurden dessen Geschicke von Prof. Dr. Dieter Heinemann gelenkt. Mit dem am Mittwoch ausscheidenden Geschäftsführer sprach unser Redakteur Ernst Krziwanie.

Wehmut oder Freude? Was überwiegt beim Abschied?

Heinemann: Beides ist da, denn unser Landesverein hat viel zur Erschließung und Vermittlung von Landes- und Regionalgeschichte angestoßen. Im Sinne von Identität mit Heimat, dem eigenen Lebensraum, mit Sachsen-Anhalt. Nicht im Sinne von Heimattümelei. Doch der Weg nach vorn braucht auch den Blick zurück. Da gibt es viel zu tun, aber ich wirke ja weiter ehrenamtlich mit - als Schatzmeister.

Was ist denn der größte Schatz des Landesheimatbundes?

Heinemann: Für mich sind das die vielen Vereine, mit denen wir zusammenarbeiten. Rund 10000 Mitglieder erforschen ehrenamtlich Traditionen, befassen sich mit Denkmalpflege, mit Mundarten oder helfen, die Attraktivität ihrer Wohnorte zu erhöhen. Aktuellstes Beispiel der Kooperation ist das künftige Dorfgemeinschaftshaus in Zerben im Jerichower Land. Dort entsteht auch eine Ausstellung zu Elisbeth von Plotho, Theodor Fontanes Romanvorbild für "Effi Briest".

Was sind die Schwerpunkte 2003

Heinemann: Ein Vorhaben, das wir mit Thüringen verwirklichen, heißt "Erinnerungslandschaften". Im Mittelpunkt stehen der Umgang mit der Region und der Mythos Kyffhäuser. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Hilfe für Ortschronisten beim Nutzen neuer Medien.

<$7>Welche Rolle spielt die Jugend?

Heinemann: Die Mitarbeit junger Leute in Vereinen hält sich in Grenzen. Interesse besteht bei Geschichts- und Umweltthemen. Angeregt wurden viele in unseren Sommerlagern. In diesem Jahr steht es unter dem Motto "Spurensuche in der Wittenberger Region".

Ist denn Ihre Nachfolge geregelt?

Heinemann: Natürlich. Die übernimmt Manfred Köppe, der bisher das Regionalbüro Magdeburg des Landesheimatbundes geleitet hat.