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Wieder da: Ost-Rockband Herbst in Peking mit neuem Album Von der Geschichte überrollt

In der DDR gehörte die alternative Rockband Herbst in Peking zu den „anderen Bands“. Jetzt stellt sie das neue Album „Der letzte Schrei“ vor.

Von Mathias Schulze 14.12.2022, 16:26
Sie haben sich nie dem herrschenden Geschmack angepasst und wollen heute nicht auf ein Bild passen: Helmar von Brünn, King Snow und Rex Joswig sind  Herbst in Peking (von links).
Sie haben sich nie dem herrschenden Geschmack angepasst und wollen heute nicht auf ein Bild passen: Helmar von Brünn, King Snow und Rex Joswig sind Herbst in Peking (von links). (Foto: peking records)

HALLE/MZ - Westberlin, 9. November 1989: Bei Rex Joswig, Jahrgang 1962 und geboren in Anklam, klingelt das Telefon. Joswig ist Sänger der, wie er selbst sagt, „trotzkistischen Dampferband“ namens Herbst in Peking, die seit gut drei Jahren die DDR-Staatsmacht herausfordert. Der Song „Bakschischrepublik“ mausert sich gerade zur alternativen Hymne des Umbruchs. Die peitschende Wucht, die das Lied entfaltet, funktioniert heute immer noch, musikalisch wie textlich: „Schwarz-Rot-Gold ist das System / Morgen wird es untergehen / Der Götzendiener pisst sich ein / Es könnte alles falsch gewesen sein“. Ein Song, um sich die Klamotten vom Leib zu reißen.