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Kassenärztlichen Vereinigung Kassenärztlichen Vereinigung: Weiter Streit wegen Finanzgebahren der KV

20.09.2001, 09:03

Magdeburg/dpa. - «Die angebliche Sorge um Not leidende Praxen ist scheinheilig, diegeforderte nachvollziehbare Entschädigungsrichtlinie der KV eineüberhebliche Einmischung in interne Verhältnisse der KV», meinteJohn. «Dieses Problem lösen wir ohne fremde Hilfe.» John mahnte dieKrankenkassen, sich um die «fundamentalen Versorgungsprobleme» inSachsen-Anhalt zu kümmern. «Die Kassen können nicht permanent einehundertprozentige Versorgung fordern, aber nur zwei Drittel deserforderlichen Finanzierungsvolumens zur Verfügung stellen.»

Der ehemalige KV-Vorstandsvorsitzende Klaus Penndorf erhält nachseinem Ausscheiden Anfang dieses Jahres für weitere zehn Jahre einen«Ehrensold» von monatlich 13 500 Mark. Das sind zusammen mehr als 1,6Millionen Mark (etwa 818 000 Euro). Während seiner zehnjährigenAmtszeit hatte der «ehrenamtliche» Funktionär 18 000 Mark monatlichan Aufwandsentschädigung bezogen. Obwohl nach einer Entscheidung desBundessozialgerichts Ehrensold nur für maximal zwei Jahre gezahltwerden darf, will die KV an den Zahlungen für Penndorf und anderefrühere Funktionäre festhalten.

Sachsen-Anhalts BKK-Chefin Katrin Senkbeil hatte am Dienstagerklärt, angesichts dieser Situation sei ein Fonds für Not leidendeKassenärzte den Versicherten nicht zu vermitteln. «Wir können nichtaus Beitragsmitteln zusätzliche Gelder aufbringen, während sich dieÄrztefunktionäre in Vollkaskomentalität selbst bedienen.» Mit demSicherstellungsfonds sollten Unterstützungszahlungen an solcheangeschlagenen Arztpraxen ermöglicht werden, die für die medizinischeVersorgung im Land dringend benötigt werden.