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Kampfhundegesetz Kampfhundegesetz: Rasseliste mit vier Arten

Von Kai Gauselmann 08.10.2007, 18:46
Der als gefährlicher Kampfhund eingestufte American Staffordshire Terrier in einer Hundeschule im nordrhein-westfälischen Rhaden. (Foto: dpa)
Der als gefährlicher Kampfhund eingestufte American Staffordshire Terrier in einer Hundeschule im nordrhein-westfälischen Rhaden. (Foto: dpa) dpa

Magdeburg/MZ. - "Ich bin zuversichtlich,dass wir uns darauf mit der CDU einigen können",sagte SPD-Innenexperte Bernward Rothe.

Die SPD schlägt laut Rothe eine Rasselistemit den Arten Pitbull-Terrier, American Staffordshire-Terrier,Staffordshire-Bullterrier und Bullterriervor. Diese Tiere dürften dann nur noch unterEinschränkungen gehalten werden. So müsstendie Hunde etwa mit einer Wesensprüfung ihreUngefährlichkeit und die Halter ihre Sachkundenachweisen. Die SPD wollte ursprünglich eineListe mit elf Rassen, die unter anderem auchMastiffs und Mastinos umfasste. "Die vierjetzt vorgeschlagenen Rassen gibt es häufigerals die anderen", sagte Rothe. Auch seienvom Bund ausgesprochene Import-Verbote vomBundesverfassungsgericht bestätigt worden,so dass die Vierer-Liste rechtssicher wäre.

"Wir wollen, dass die Liste auch für Mischlingedieser Rassen gelten", so Rothe. Damit hättenVorfälle wie die Attacke eines Kampfhunde-Mischlingsam Sonntag im Harz verhindert werden können,so der Innenpolitiker. Ein 28-Jähriger warin Wernigerode von seinem Staffordshire-Boxer-Mischlingattackiert worden. Der Mann erlitt tiefe Bisswundenan den Armen, die Polizei musste den Hunderschießen, um zu dem stark blutenden Halterzu gelangen. Innenstaatssekretär Rüdiger Erben(SPD) erhöhte wegen des Vorfalls den Druckauf die Union, die bisher die Rasseliste ablehnt.Dem Argument, kein Hund sei von Natur ausaggressiv, widerspreche der Polizeialltag."In der Praxis erleben wir immer wieder, dassbestimmte Rassehunde oder Mischlinge ebendoch besonders aggressiv sind", sagte Erben.

CDU-Innenexperte Jens Kolze wollte das SPD-Kompromissangebotnicht kommentieren, um den für Mittwoch geplantenVerhandlungen nicht vorzugreifen. Grundsätzlichgebe es in der CDU Einigungswillen. "Es sindaber noch viele Fragen offen."