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Innere Sicherheit Innere Sicherheit: Anwalt sieht keine Zelle des Terrors

16.12.2002, 18:56

Magdeburg/MZ/sre. - Nach der Festnahme von zwei Magdeburgern wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung hat einer ihrer Rechtsanwälte den Vorwurf, dass es sich um eine terroristische Vereinigung handeln soll, zurückgewiesen. "Dieser Fall gehört nicht zum Generalbundesanwalt", sagte Verteidiger Thomas Herzog. Zwar liste der Haftbefehl fünf weitere Personen auf, die Mitglied der Gruppe sein sollen. Da gegen diese aber kein Haftbefehl ergangen sei, könne auch nichts vorliegen.

Den beiden jungen Männern wird zur Last gelegt, in Magdeburg Brandanschläge auf das Landeskriminalamt und den Bundesgrenzschutz verübt zu haben. Beide sitzen seit zwei Wochen in U-Haft (die MZ berichtete).

Unterdessen sieht der Verfassungsschutz von Sachsen-Anhalt eine neue Qualität im Bereich des Linksextremismus. "Ausgehend von einer Strategiediskussion werden jetzt erstmal öffentlich Aktionen angekündigt", sagte der stellvertretende Abteilungsleiter Verfassungsschutz, Werner Sprado.

Er reagierte damit auf ein am Wochenende bekanntgewordenes Strategiepapier einer "Militanten Gruppe Magdeburg", in dem als Reaktion auf die Festnahme neue Aktivitäten angekündigt werden. Sprado zufolge sei nun schnell zu klären, ob die militante Szene im Land autonom oder in Verbindung mit Berliner Gruppen agiere.