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Hintergrund Hintergrund: Seit 1991 wurden in Rockensußra mehr als 13 500 Panzer zerstört

14.09.2008, 19:34

Halle/MZ. - Die Battle Tank Dismantling GmbH Koch (BTD) in Rockensußra (Thüringen) ist bundesweit das einzige Unternehmen, das im Rahmen des KSE-Vertrags Waffen zerstören darf. Seit 1991 werden dort Panzer und andere Waffen zerlegt.

Über Abrüstung und die Kontrolle konventioneller Waffen ist zwischen Staaten des Warschauer Paktes und der Nato seit 1973 verhandelt worden. Im Februar 1989 wurden die Verhandlungen erfolglos beendet, einen Monat später begannen in Wien die Gespräche zu einem Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE).

Am 19. November 1990 wurde der KSE-Vertrag in Paris unterzeichnet. Er trat 1992 in Kraft und gilt vom Atlantik bis zum Ural. Mit dem Vertrag sollte ein stabiles Gleichgewicht der konventionellen Streitkräfte entstehen - auf niedrigerem Niveau als zu Zeiten des Kalten Krieges. Im Dezember 2007 setzte die Russische Föderation den KSE-Vertrag einseitig aus. Begründung: Er entspreche nicht "der aktuellen europäischen Realität". Der KSE-Vertrag legt Begrenzungen bei Waffen und militärischer Ausrüstung fest. Demnach darf die Zahl von insgesamt 40 000 Kampfpanzern, 60 000 gepanzerten Kampffahrzeugen, 40 000 Artilleriewaffen, 13 600 Kampfflugzeugen und 4 000 Angriffshubschraubern nicht überschritten werden. Mehr als 60 000 Waffen wurden seitdem zerstört.

Bei BTD im Rockensußra sind mehr als 13 500 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zerlegt worden. Auftraggeber war unter anderem die Bundeswehr. Zahlreiche der zerstörten Waffen stammten aus den Beständen der früheren NVA. Auch 650 Panzer aus der Schweiz sind vernichtet worden.