Gesundheit Gesundheit: Landeskinder bei schlechten Milchzähnen top
Halle/ddp. - Viele Kleinkinder in Sachsen-Anhalt habenschlechte Zähne. Die frühkindliche Karies ist die am häufigstenvorkommende chronische Erkrankung bei Mädchen und Jungen imVorschulalter, sagte Leonore Kleeberg, Oberärztin an derUniversitätspoliklinik für Zahnerhaltungskunde in Halle. Mindestenszehn Prozent der Kinder seien davon betroffen.
Bei den sechs- bis siebenjährigen Kindern sind der Zahnärztekammerzufolge von den 20 Milchzähnen durchschnittlich fast drei kariös,ausgefallen oder saniert. Sachsen-Anhalt belegt damit im bundesweitenVergleich den letzten Platz. In Baden-Württemberg, dem Spitzenreiter,sind nur 1,6 der Zähne geschädigt. An der negativen Bilanz ändertauch nichts, dass sich das Ergebnis in Sachsen-Anhalt seit 1995 umrund ein Drittel verbessert hat.
Neben mangelnder Zahnpflege ist laut Kleeberg eine falscheErnährung für das Problem verantwortlich. Nuckelflaschen und süßeGetränke gefährden die Milchzähne. In den neuen Bundesländern setztediese Problematik mit der Wende verstärkt ein. Plastikflaschen undInstantgetränke verbreiteten sich damals in Ostdeutschland sehrschnell.
Zähne haben bei permanenter Flüssigkeitszufuhr kaum eine Chance,sich zu erholen und Abwehrstoffe gegen die «Säureattacken durchObstsäfte oder gesüßte Tees» zu bilden. Zudem behindert der Nuckelwie eine mechanische Barriere den Zufluss von Speichel.