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Geiselnehmer aus Wolfen Geiselnehmer aus Wolfen: Brauser erneut vor Gericht

30.03.2003, 17:17

Bautzen/MZ/sre. - Der als Legionär und Geiselnehmer bekannt gewordene Hans-Hendrik Brauser aus Wolfen steht in Bautzen erneut vor Gericht. Vor dem Amtsgericht der ostsächsischen Stadt ist der 43-Jährige auf Zahlung von mindestens 2000 Euro Schmerzensgeld verklagt worden. Kläger ist ein Bediensteter der Bautzener Justizvollzugsanstalt, den Brauser zu Weihnachten 1999 als Geisel genommen und mit einer selbst gebastelten Waffe bedroht hatte. Der Anwalt des Opfers argumentiert nun, dass der Beamte mehrere Monate krank gewesen sei, psychologisch betreut worden sei und noch immer an einem Hörschaden leide.

Das sächsische Spezialeinsatzkommando der Polizei hatte nach der 18-stündigen Geiselnahme eine Seitenwand gesprengt und den Geiselnehmer überwältigt. Brauser weist die finanzielle Forderung als unbegründet zurück, ein Urteil soll Ende April verkündet werden.

Brauser, der in der Region zwischen Dessau und Wolfen Mitte der neunziger Jahre wegen einer Reihe von Sprengstoffanschlägen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, hatte bereits 1997 im Naumburger Gefängnis eine Geisel genommen. Das Verfahren wegen dieser Geiselnahme wurde wegen "relativer Geringfügigkeit" eingestellt. Nach Verlegungen in verschiedene Haftanstalten war Brauser im Februar 2002 nach Köln überführt worden.