Forschung Forschung: Hochmoderner Kernspintomograph am Menschen getestet
Magdeburg/dpa. - Der Aufbau eines hochmodernen und in Europaeinzigartigen Kernspintomographen am Magdeburger Leibniz-Institut fürNeurobiologie ist abgeschlossen. Am 20. Januar soll der Tomograph zur Erforschung von Nervenkrankheiten nun an einem Menschen getestetwerden, teilte das Institut am Dienstag in Magdeburg mit. Bislangseien die Tests nur an Tieren und Simulationsobjekten vorgenommenworden. Für den Versuch habe sich der Direktor des Instituts, HenningScheich, zur Verfügung gestellt. Der so genannte 7-Tesla-Kernspintomograph kann ein 140 000 mal stärkeres Magnetfeld als dieErde erzeugen. Er soll zur Erforschung von neurologischen Krankheitenwie Alzheimer, Multiple-Sklerose und Epilepsie eingesetzt werden.
Kernstück der insgesamt 9,2 Millionen Euro teuren Anlage ist einvier Meter langer Ganzkörper-Magnet. Er hat ein Gewicht von 32 Tonnenund beinhaltet eine Spule mit 400 Kilometer Draht, über den Stromfließt. Experten können mit dem Tomographen auch sehr schwacheSignale des Gehirns erforschen und so genauere Auskünfte überAnatomie und Funktion des Gehirns und den Hirnstoffwechsel bekommen.
Kernspintomographen mit der so genannten 7-Tesla-Technologiewerden bislang nur in den USA genutzt. In Tesla wird die Stärke desbenutzten Magnetfeldes im Gerät gemessen. Gängig sindKernspintomographen mit 1,5 bis 3 Tesla.