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Fliegerbombe in Dresden Fliegerbombe in Dresden: 5000 Menschen müssen Häuser verlassen

06.09.2013, 16:53
Bei der Bombe soll es sich nach ersten Erkenntnissen um eine Fünf-Zentner-Bombe britischer Bauart handeln.
Bei der Bombe soll es sich nach ersten Erkenntnissen um eine Fünf-Zentner-Bombe britischer Bauart handeln. dpa Lizenz

Dresden/dpa - Wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe müssen in Dresden mehrere tausend Menschen ihre Häuser verlassen. Wie die Polizei mitteilte, muss ein Gebiet in einem Radius von 400 Metern um den Fundort nahe dem Stadtzentrum evakuiert werden. Busse der Dresdner Verkehrsbetriebe fuhren die Menschen am Freitagnachmittag in Notunterkünfte, die in drei umliegenden Schulen eingerichtet worden waren. Die Polizei ging von einem mehrstündigen Einsatz aus. Vermutlich könne erst am späteren Abend mit der Entschärfung der Bombe begonnen werden, hieß es.

Nach Polizeischätzungen leben in dem Gebiet etwa 5000 Menschen. Erfahrungsgemäß dürften aber viele ihre Wohnungen selbst rechtzeitig verlassen haben, sagte Sprecher Marko Laske. „Wir müssen aber trotzdem von Haus zu Haus und von Wohnung zu Wohnung gehen und nachsehen, ob noch jemand da ist“. Viel hänge auch davon ab, wie die Leute reagierten oder ob Krankentransporte organisiert werden müssten.

#iamge

Auch zwei Pflegeheime liegen in dem betroffenen Gebiet. Am frühen Abend waren Einsatzkräfte dabei, die Bewohner einer der Unterkünfte in Sicherheit zu bringen. Ob auch das zweite Heim geräumt werden muss, war noch offen. Die Einrichtung liegt auf der Grenze zwischen der Evakuierungszone und einem weitere 400 Meter umfassenden Sicherheitskorridor. „Das muss der Kampfmittelräumdienst erst noch entscheiden. Es soll natürlich niemand gefährdet werden, aber eine Evakuierung ist für die Bewohner ja auch eine Belastung“, sagte Laske.

Zwei Kindertagesstätten in der Nähe hätten ihre Kinder schon kurz nach Bekanntwerden des Bombenfundes nach Hause geschickt beziehungsweise abholen lassen. Für die Betroffenen richtete die Stadt ein Bürgertelefon ein.

Bereits vor Beginn der Evakuierung hatte die Polizei im weiteren Umkreis zahlreiche Straßen für den Autoverkehr gesperrt. An dem Großeinsatz beteiligten sich neben Polizei und Verkehrsbetrieben auch Feuerwehr, Rettungsdienst und das Deutsche Rote Kreuz.

Bei dem Blindgänger handelt es sich laut Polizei um eine Fünf-Zentner-Bombe britischer Bauart aus dem Zweiten Weltkrieg. Sie habe einen Heckzünder und sei scharf. Die Bombe war am Vormittag bei Bauarbeiten auf einem Grundstück an der Gerokstraße gefunden worden, auf dem eine neue Rettungswache entstehen soll.

Das Zentrum Dresdens war gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bei mehreren schweren Bombenangriffen der Alliierten weitgehend zerstört worden. Immer wieder werden seither vor allem bei Erdarbeiten Blindgänger entdeckt.

Mit Polizei-Absperrband wird der Fundort einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Dresden gesichert.
Mit Polizei-Absperrband wird der Fundort einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Dresden gesichert.
dpa Lizenz