Extra Extra: Kurs zum Ehrenlokführer
Wernigerode/MZ. - Eine deutliche (Dienst-)Sprache. Abersie ist nicht abschreckend. Im Gegenteil."Dampflok-Feeling pur", schwärmt der ÖsterreicherLouis Dreyer. Und Kraftfahrzeug-ElektrikerFuchs aus Schönbrunn im Thüringer Wald nenntdies die "Erfüllung eines Jugendtraumes",die elftägige Ausbildung zum Ehrenlokführerauf den Harzer Schmalspurbahnen (HSB). Dieist einem echten Eisenbahnfan 745 Euro plusUnterkunft und Verpflegung wert.
Schon die Ausschreibung macht klar, dass dieAusbildung zum Ehrenlokführer alles andereals ein Vergnügen ist: "Den überwiegendenTeil Ihrer Zeit bei der HSB werden Sie imnormalen Zugdienst verbringen." Mit Schichtenbis zu zwölf Stunden. Das ist für die bisherüber 400 ausgebildeten Ehrenlokführer wohlEhrensache.
"In diesem Jahr sind alle Lehrgänge bisin den Dezember ausgebucht", sagt HSB-PressesprecherinHeide Baumgärtner - obwohl "eine geregelteVerpflegung im Sinne von festen Essenszeitenund Möglichkeiten zum Erwerb von Speisen undGetränken im Lokfahrdienst nicht möglich ist",so die präzise Ausschreibung. Dafür Fette,Öle, Rauchgas oder Ruß, das typische Ambienteeiner Dampflok.
64 Tonnen, sieben Achsen, 14 Meter lang: DiesenKoloss der Baureihe 99 darf ein "diplomierterEhrenlokführer" samt dem anhängenden Wagenparkzwischen Wernigerode und dem Brocken bewegen.