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Durchblutungsstörung Durchblutungsstörung: Gehirn nimmt Schaden

03.01.2008, 20:20

Bernburg/MZ. - Jährlich erleiden rund 200 000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Schlaganfälle sind die dritthäufigste Todesursache, außerdem der häufigste Auslöser für schwere Behinderungen. Entgegen der verbreiteten Annahme sind Schlaganfälle jedoch nicht nur für ältere Menschen ein Risiko. Während bei Älteren vor allem Verschleißerscheinungen wie Arteriosklerose als Auslöser eines Schlaganfalls in Betracht kommen, nennt der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Neurologen, Uwe Meier, bei jüngeren Menschen Gerinnungsstörungen des Blutes, angeborene Gefäßerkrankungen und Gefäßentzündungen als Grund.

Ein Schlaganfall ist eine akut einsetzende Durchblutungsstörung des Gehirns. Ausgelöst wird sie zum Beispiel durch ein Gerinnsel, das ein Blutgefäß verstopft. Dadurch werden bestimmte Bereiche des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Wird das Gerinnsel durch eine schnelle Medikamentengabe nicht aufgelöst, droht laut Meier im unterversorgten Gehirnbereich der Zelltod.

Ein Schlaganfall lässt sich auch von Laien erkennen. Erstes Zeichen sind Lähmungserscheinungen und Taubheitsgefühle, sagt Lübbo Roewer von der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe in Gütersloh. Mit einfachen Anweisungen wie "Hebe die Hand, hebe das Bein" können Umstehende die Person testen. Auch Doppeltsehen oder Schwindel gelten als Vorboten eines Schlaganfalls.

Ein Schlaganfallpatient muss so schnell wie möglich behandelt werden, sagt der Arzt Uwe Meier. Beginnt die Behandlung zu spät, drohten irreparable Gehirnschäden. Wer nach einem Schlaganfall sofort in einer Spezialabteilung behandelt wird, hat ein um 20 Prozent geringeres Risiko, daran zu sterben oder Folgeschäden zu erleiden.