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Die Lichtensteinhöhle bei Osterrode Die Lichtensteinhöhle bei Osterrode: Grabstätte wird im Museum rekonstruiert

02.03.2007, 19:14

Halle/MZ/hk. - Die Lichtensteinhöhle im Sösetal bei Osterode wurde bereits 1972 entdeckt. Doch erst 1980 erweiterten Höhlenforscher einen bis dahin nicht passierbaren Gang, um tiefer in den Gipskarst hinein steigen zu können. Allerdings vergingen erneut sechs Jahre, bevor die ersten Knochen und ein Bronzering entdeckt wurden. Diese mussten offenbar über einen zweiten Weg dorthin gebracht worden sein, der sich wenig später fand. Dabei stießen die Forscher auf weitere Knochen in vier Grabkammern. Geld für eine Bergung stand zunächst nicht zur Verfügung. Obwohl die Höhle darauf hin mit einer Stahltür verschlossen wurde, gelang es Raubgräbern im Jahr 1992, Schädel und Bronzen zu stehlen. Der Landkreis entschloss sich nun zu einer Notbergung, wobei man davon ausging, dass die Fundstätte total zerstört worden war. Es stellte sich jedoch heraus, dass über 80 Prozent der Bestattungen unentdeckt und damit unversehrt waren. Eine zehnjährige Bergung schloss sich an.

Ab Mai 2008 sollen die Funde aus der Höhlesowie Rekonstruktionen ihrer Nutzer und des damaligen Lebensumfeldes in einem neuen Höhlenmuseum an der Iberger Tropfsteinhöhle bei Bad Grund gezeigt werden. Das Museum wird über einen künstlichen Stollen mit dem ältesten Eisenerzbergwerk des Harzes, der Iberger Höhle, verbunden. In dem Stollen sollen Teile der Lichtensteinhöhle mit Grabsituationen nachgestellt werden.