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Die Kilometerhelden Die Kilometerhelden: Mehr als 3.000 Teilnehmer bei der MZ-Radpartie 2018

Von Walter Zöller 24.06.2018, 16:56
Massenstart zur Radpartie in Halle: Auf geht es zur Fitness-Tour, die über 62 Kilometer führt.
Massenstart zur Radpartie in Halle: Auf geht es zur Fitness-Tour, die über 62 Kilometer führt. Lutz Winkler

Halle (Saale) - Rita und Albrecht Leutloff sind zügig unterwegs, aber abhetzen wollen sie sich nicht. Nach gut eineinhalb Stunden haben sie die Hälfte der 62 Kilometer langen Fitnesstour geschafft - und jetzt nutzt das Ehepaar aus Wittenberg die Pause in Bad Dürrenberg nicht nur zur Stärkung, sondern auch zu einem kleinen Abstecher: Schließlich findet dort das Brunnenfest statt. Und den großen Umzug wollen die Leutloffs am Sonntagmittag nicht verpassen - so viel Zeit muss ein.

Die beiden kennen sich bei der MZ-Radpartie bestens aus. „Wir sind das zwölfte Mal dabei - das ist für uns schon Tradition“, sagt Rita Leutloff.

Mit ihnen haben sich 3.000 weitere Radler von Halle aus auf den Weg gemacht, um auf einer der vier Touren die Landschaft zwischen der Saalestadt, dem südöstlichen Saalekreis und Bad Dürrenberg zu erkunden. Einer von ihnen ist der Hallenser Rene Prokop. Er stärkt sich gerade am Rastplatz in Bad Dürrenberg mit einer Portion Nudeln und lobt die sehr abwechslungsreiche Strecke. Nur der Wind störe etwas. „Aber dafür kann ja keiner“, sagt er. Dass die Temperaturen nichts mit Sommer zu tun haben und es auch ab und zu ein wenig regnet, stört indes nicht wirklich. Es gilt der alte Spruch: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung.

Die MZ-Radpartie ist eine feste Größe für Radler, sie bringt viele Menschen aus fast allen Teilen Sachsen-Anhalts - und darüber hinaus - zusammen. Da ist Carmen Krol aus Schafstädt im Saalekreis, die mit vier Freundinnen in die Pedale tritt. Sie sind mit viel Spaß bei der Sache, auch weil man „die Tour problemlos schaffen kann“, so Carmen Krol.

Wolfgang Beier lässt es nicht ganz so ruhig angehen. Der Mann aus Westerhausen im Harz hat am Sonnabend noch das WM-Spiel der Deutschen gesehen, konnte dann nicht einschlafen, ist dennoch früh aufgestanden. „Ich fahre die 84 Kilometer. Damit sich die Anreise lohnt“, meint er schmunzelnd. Die jüngste Teilnehmerin ist die sechs Monate als Frieda, die von ihren Eltern im Anhänger von Halle Richtung Bad Dürrenberg gezogen wird.

Mitarbeiter der Kaufland-Filialen in Halle haben sich mit Radlern aus einem DRK-Kinderheim zusammengetan, um als „Kilometerhelden“ in die Geschichte der Radpartie einzugehen. Den Wettbewerb gewinnt allerdings das Team vom TSV Halle-Süd.

Dass die Radpartie so reibungslos funktioniert, hat auch mit Helfern wie Ronny Wust und Thomas Dziggel zu tun. Die beiden Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Dölbau zeigen an einer Kreuzung den Radlern mit großen roten Plastikhandschuhen, wo es lang geht und ermahnen Autofahrer, den Fuß vom Gas zu nehmen. So sind alle Stellen besetzt, an denen es eng werden könnte. 

Zudem geben Hunderte von Schildern den Radlern Orientierung. Insgesamt sind mehr als 200 Frauen und Männer im Einsatz, um die Radpartie zu einer runden Sache zu machen. Ersthelfer der Johanniter-Unfallhilfe fahren die Strecken auf Motorräder ab. Ein Pannendienst macht - wenn möglich - defekte Räder wieder flott.

Für Ralf Chalupka aus Eisleben stand jedenfalls schon nach der Hälfte der Strecke fest: „Die Radpartie ist superklasse. Da sieht man was von seiner Heimat.“ (mz)