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Der Kunde als Partner

Von Iris Stein 15.05.2006, 08:28

Halle/MZ. - Mediaberater vermitteln die ganze Palette der Werbeformen in der MZ und ihren Tochterunternehmen und bringen damit bares Geld ins Zeitungshaus.

Pünktlichkeit. Die Aktentasche. Perfektes und höfliches Auftreten - das sind die Kennzeichen von Mediaberaterin Kerstin Ketelhut. Genauso kommt sie auch heute zum Termin ins Erlebnisbad Maya Mare in Halle. Zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit - so hat sie es gern.

Das Spaßbad gehört zu ihren größten Kunden, entsprechend gut kennt man sich. Schnell sind die Absprachen getroffen: Das Bad startet demnächst wieder einen seiner Kurse, die Anzeigen dafür müssen rechtzeitig geschaltet werden. Zusätzlich offeriert Kerstin Ketelhut professionell eine Sonderveröffentlichung "zu einem sehr interessanten Preis".

"Mit meinen großen Kunden", erklärt sie später, "zum Beispiel den Halleschen Verkehrsbetrieben oder der Sparkasse, habe ich einen Jahresplan vereinbart. Wir haben abgestimmt, wann sie mit welchen Umfängen ihre Aktivitäten bewerben wollen, welches Medium dafür in Frage kommt." So sorgt sie dafür, dass die MZ dank ihrer Werbemöglichkeiten wirtschaftlich floriert. 200 Firmen betreut Kerstin Ketelhut. Mindestens einmal im Quartal sucht sie persönlichen Kontakt, regelmäßig telefoniert sie.

Das erfordert akribische Organisation und einen hohen Zeitaufwand. Sie hat es von der Pike auf gelernt, auch wenn es den Beruf des Mediaberaters eigentlich nicht gibt - er ist kein Lehrberuf. "Doch ich habe Schulungen besucht, unternehmensinterne Weiterbildungen und Seminare", erzählt die Mutter eines heute 21-jährigen Sohnes. Sie hat Prüfungen abgelegt und ein Zertifikat erworben. Ursprünglich lernte sie Facharbeiter für Nachrichtentechnik. Mit der Tonübertragung für Rundfunk und Fernsehen - da kannte sie sich aus. Und auch als Vermittlungstechniker hat die einstige Angestellte des Fernmeldeamtes Halle Erfahrungen gesammelt, übrigens als einzige Frau der Belegschaft. Zwölf Jahre arbeitete sie im Außendienst - ein wesentlicher Grund, warum sie heute Mediaberaterin ist.

Als nach der Wende moderne Computertechnik und Glasfaserkabel Einzug hielten, musste sich auch Kerstin Ketelhut beruflich neu orientieren. Und da wusste sie nur eines: Im Außendienst wollte sie bleiben. "Der Kontakt mit Kunden, täglich auf Neues einstellen, immer wieder woanders präsent sein, das gefällt mir", sagt sie. "Dort sehe ich auch meine Stärken: mit Menschen umgehen, schnell Zugang finden, Vertrauen gewinnen."

Sie las 1997 die Stellenanzeige in der Mitteldeutschen Zeitung: Anzeigenberater - so hieß es damals noch - wurden gesucht. Und die 43-Jährige wusste: Das wäre etwas für sie. Bis 2001 war sie in Bitterfeld tätig, dann kam sie nach Halle.

Jetzt aber ist sie schon wieder beim nächsten Kunden. Der heißt "buw" und ist mit 500 Angestellten eines der größten Dienstleistungsunternehmen in Halle. Regelmäßig erscheinen Stellenanzeigen. Heute lernt Kerstin Ketelhut den Geschäftsführer Karsten Wulf persönlich kennen. Schnell sind beide im Gespräch: Wie können die Werbepläne des Unternehmens umgesetzt werden, welche Möglichkeiten kann die Mediaberaterin vermitteln? Präzise, schnell und routiniert unterbreitet Kerstin Ketelhut Vorschläge. Die geplante Stunde ist im Handumdrehen vorüber. Kunde und Beraterin sind zufrieden. Der Termin hat sich für beide gelohnt, auch wenn es wieder einmal ein später Feierabend ist.