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CDU-Kandidat für Rau-Nachfolge CDU-Kandidat für Rau-Nachfolge: «Das war alles eine große Eierei»

04.03.2004, 22:25

Halle/MZ. - Der Streit um einen gemeinsamen Kandidaten von Union und FDP für das Bundespräsidenten-Amt hat sich einige Tage hingezogen. Die MZ erkundigte sich vor Ort nach Reaktionen.

Ewald Kujath (75) aus Wittenberg empfindet das ganze "als eine große Eierei". Der Bundespräsident solltes> seiner Meinung nach durch das Volk gewählt werden. "Die da oben können sich nicht einfach einen ausgucken." Sie sollten vielmehr Vorschläge machen - und danach die Bevölkerung entscheiden lassen. "Ich kann mir übrigens gut auch einen parteilosen Bundespräsidenten vorstellen."

Paul Faßhauer (55) aus Dessau findet die Querelen um die Nominierung des Kandidaten für das Amt dess> Bundespräsidenten überzogen. Seiner Meinung nach sollten sich die Parteien nicht mit solchen Kinkerlitzchen aufhalten. "In einem Land, in dem so viele Sparzwänge herrschen, sind diese endlosen Debatten reine Verschwendung." Der Parteienstreit sei unangebracht. Eine Direktwahl würde vieles vereinfachen, könnte er sich vorstellen. "Ich habe darüber auch schon mit der Familie diskutiert", so der Dessauer.

Doris Michaelis (68) aus Aschersleben ist verärgert, dass sich CDU, CSU und FDP ewig nicht auf einen ges>meinsamen Kandidaten für die Bundespräsidentschaftswahl festlegen konnten. Dies sei "blamabel" gewesen, kritisiert die Ascherslebenerin. Sie würde es ohnehin generell befürworten, wenn das Volk den Bundespräsidenten künftig direkt wählen würde. MZ-Foto: M. Pocklitz

Dieter Grützemann (64) aus Thale hält das Gerangel um das Bundespräsidentenamt für unschön. "Dass> sollten die Parteien intern unter sich und nicht in der Öffentlichkeit regeln." Es sei darüber hinaus keine schlechte Idee, den Bundespräsidenten künftig direkt von den Bürgern wählen zu lassen. Die Kandidaten sollten jedoch kompetent sein und politische Erfahrung haben.

Erika Grun (50) aus Querfurt findet das Hickhack um die Präsidentenwahl unmöglich. "Die Politiker kümmerns> sich wieder einmal bloß um ihre eigenen Belange, statt sich mit den wirklich wichtigen Dingen zu beschäftigen". Eine Direktwahl des Bundespräsidenten würde die 50-Jährige besser finden. "Generell wird in Deutschland viel zu viel über unsere Köpfe hinweg entschieden. Ich meine, das Volk müsste öfter gefragt werden."