Zementwerk Karsdorf Zementwerk Karsdorf: Geplatzter Verkauf keine Katastrophe

Karsdorf - Dass der Verkauf des Opterra-Zementwerkes in Karsdorf an den Konkurrenten Schwenk gescheitert ist, ist nach Auffassung von Götz Ulrich, Landrat des Burgenlandkreises, für „die Region keine Katastrophe“. Die Unternehmensleitung von Opterra Deutschland habe ihm versichert, dass das Werk in jedem Fall fortgeführt wird. „Es besteht keine Gefahr für die vorhandenen Arbeitsplätze“, so Ulrich. Auch die geplanten Investitionen in modernere Filtertechnik würden erfolgen. „Das zeigt mir, dass Opterra auch an die Zukunft des Werkes denkt“, so der Landrat weiter. Die Kartellbehörde hatte dem geplanten Verkauf die Zustimmung verweigert (Tageblatt/MZ berichtete).
Die Voraussetzungen am Standort Karsdorf sind nach Auffassung von Landrat Ulrich gut. Es gebe dort eine ausreichende Rohstoffbasis für die nächsten Jahrzehnte und ein Industriegebiet, das den nötigen Rahmen für einen Fortbestand absichert.
Offen allerdings ist, wie es mit dem Engagement des Zementwerkes im regionalen Umfeld weitergeht, insbesondere in der Stiftung Aufbau Unstrut-Finne. „Das ist und bleibt auch künftig für uns ein wichtiger Partner“, versichert Thomas Böhm vom Stiftungsvorstand. Die Stiftung geht auf einen finanziellen Grundstock zurück, den Lafarge, der frühere Eigentümer des Zementwerkes, eingebracht hatte. Da die Stiftung nicht vom Ertrag ihres Kapitals lebt, sondern ihre Mittel direkt einsetzt, sind diese dahingeschmolzen. Die Stiftung unterstützte Existenzgründer, förderte auch die Ausbildung eines qualifizierten Fachkräfte-Nachwuchses, indem sie Stipendien für Ingenieur-Studenten bereitstellte. Letztmals war das 2016 der Fall. 2017 wurden nun, aufgrund der fehlenden Mittel, keine Stipendien mehr vergeben, gibt Böhm Auskunft.
Um eine Zustiftung, nicht zuletzt auch für das Zementwerk, attraktiver zu machen, soll die Stiftung in eine gemeinnützige umgewandelt werden. Insofern wäre es jetzt ohnehin nicht die Zeit, auf den Besitzer des Zementwerkes zuzugehen und um finanzielle Unterstützung für die Stiftung zu werben, sagte Böhm.