Weinfest Burgwerben Weinfest Burgwerben: Zugaben vom Schlagerstar Hans-Jürgen Beyer

Burgwerben - „Sie sind doch der Künstler“, fragte Uta Kretzschmar, als Hans-Jürgen Beyer am Sonnabend in den Burgwerbener Park kam. Bis zu seinem Auftritt waren es noch zwei Stunden. Der Schlagersänger begrüßte die Frau, die zur Weinbaugemeinschaft Burgwerben-Kriechau gehört, aber bei Freyburg lebt. Dann setzte er sich ins Auto, schrieb etwas, ließ sich aber unkompliziert zu Foto-Termin und Interview bitten.
Sechs Tage vorher hatte Beyer seinen 67. Geburtstag. Da drängte sich die Frage auf, wie lange er schon im Schlagergeschäft ist. Doch der Mann, der von sich sagt, auch im Alter noch das zu tun, was er am liebsten mag, muss da ein wenig ausholen. Dass er Thomaner war, ist bekannt, doch dass aus ihm auch ein begnadeter Rocksänger hätte werden können, eher weniger. So trat er in der Klaus-Renft-Combo als Sänger auf und gehörte zu Uve Schikora und der Bürkholz-Formation, die 1973 verboten wurde, weil es zu Übergriffen von Fans gekommen war. Dabei hatten sich die Männer bereits auf eine Tournee durch Ungarn mit der Gruppe Omega gefreut.
Fans dürfen sich freuen
Fortan durfte Beyer nur noch Schlager singen, wobei ihm sofort im damaligen Schlagerstudio der Durchbruch gelang. Noch in der Wendezeit bekam er einen Anruf aus Köln. Später heuerte er auf der MS „Europa“ an. Doch statt auf Eigenes zurückgreifen zu können, gab man Beyer zu verstehen, dass er ein internationales Repertoire brauche. Seine Medienpräsenz ist heute zwar nicht mehr das, was sie mal war. Aber Beyer-Fans dürfen sich dennoch freuen. In der Weihnachtszeit ist er im „Kessel Buntes“ mit Wolfgang Lippert zu erleben. Die Burgwerbener waren jedenfalls begeistert und bekamen dafür zwei Zugaben.
Nach der offiziellen Eröffnung hatte sich das Festzelt mehr und mehr gefüllt. Unter ihnen war auch Nadine Probst. Sie arbeitet als Erzieherin, ist 27 und war zwischen 2007 und 2009 die sechste Prinzessin der Weinbaugemeinschaft Burgwerben-Kriechau. Damals hatte man sie gefragt, ob sie das machen würde, sie hatte eine Nacht darüber geschlafen und war dann Feuer und Flamme. Heute sagt sie: „Diese Zeit hat mich geprägt und noch heute treffe ich Bekannte, die ich damals kennengelernt habe.“
Wunderschönes Erlebnis
Schön sei, wenn sich immer wieder eine Nachfolgerin finde, denn der Wein gehöre zum kulturellen Leben im Ort dazu, meint die junge Frau, die inzwischen wieder in Burgwerben lebt, nun auch selbst einen Weinberg bewirtschaftet und im Januar ein Baby erwartet. Und beim Weinfest helfe sie zum Beispiel beim Schmieren von Fettschnitten und der Herstellung der Käsespieße.
Noch heute spricht die Gebietsweinkönigin Sandra Warzeschka, die zur Eröffnung kam, von einem wunderschönen Erlebnis, das sie in Burgwerben hatte. Beim Bauernmarkt im April durfte sie nämlich mit der Burgwerbener Prinzessin Gina Maria Gräfe erstmals im Hubschrauber fliegen. Während letztere aber noch ein Jahr regieren darf, steht für die Freyburger Hoheit in einer Woche die Abkrönung an. Fast 300 Termine hat sie in dieser Zeit für die Winzervereinigung wahrgenommen und nebenbei auch noch ihr Physikstudium beendet.
In drei Wochen wird der Südwestrundfunk von der Krönung der deutschen Weinprinzessin berichten. Laut Warzeschka soll es da sagenhafte Einschaltquoten geben. Zum Vorausscheid begleitet sie neben anderen Prinzessinnen aus dem Saale-Unstrut-Gebiet auch Gina Maria Gräfe. Nach ihren Ambitionen befragt, sagt die Weinkönigin: „Ich fahre nicht mit dem Anspruch auf die Krone nach Mainz. Aber vor allem unsere Region will ich bestmöglich präsentieren.“ (mz)
