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Villa Hierschel  Villa Hierschel : Neue Eisenbahn als Bindeglied in der Parkanlage

Von Matthias Voss 26.09.2020, 11:00
Noch schiebt Hjalmar Loh die Loren über die Gleise. Bald soll eine Eisenbahn durch das Areal fahren.
Noch schiebt Hjalmar Loh die Loren über die Gleise. Bald soll eine Eisenbahn durch das Areal fahren. René Weimer

Droyßig - Der Traum von Hjalmar Loh nimmt langsam Formen an. Der Leipziger Kaufmann hat vor Jahren die alte herrschaftliche Villa Hierschel in der Schlossstraße in Droyßig aufwendig restauriert und saniert. Jetzt ist seit diesem Jahr das Areal hinter dem Haus an der Reihe.

Neben dem Neubau des Hinterhauses wird auch an der Parkanlage, der Modelleisenbahn, die auf 1.500 Meter das Gelände befährt und an einer Pergola gebaut. Diese ist fast fertig und soll am 10. Oktober feierlich eröffnet werden.

Im Keller wird es unter anderem eine Sauna geben

Von der Straße aus sieht man schon der fertige Rohbau des Kellergeschosses des Hinterhauses, welches neu aufgebaut wird. „Eigentlich wollte ich es ebenfalls sanieren. Aber ich habe zwei Jahre auf die Baugenehmigung warten müssen, da war es dann zwischendurch endgültig zusammengefallen“, erklärt Loh. Aber er will es originalgetreu wiederaufbauen. Auf drei Ebenen sollen weitere Betriebsräume passend zum Sanatoriumskonzept des Haupthauses entstehen.

„Im Keller wird es unter anderem eine Sauna geben. In den Geschossen darüber die Hausmeisterwohnung mit Terrasse, eine Modelleisenbahn-Ausstellung im Maßstab TT von Andreas Reißmann und Thomas Linzner, weitere Ferienwohnungen und einen Schulungsraum“, hat Hjalmar Loh ganz konkrete Vorstellungen.

Verbindung zu allen Attraktionen auf dem Gelände

Der Übergang zum Haupthaus wird durch einen Zwischenkeller gebildet. In diesem wird dann die neue Heizungsanlage mit Luft-Wärmepumpe und Holzofen installiert. Den Brennstoff wird die Modelleisenbahn im Maßstab 1:10 anliefern. Überhaupt bildet sie die Verbindung zu allen Attraktionen auf dem Gelände. „Die fährt dann über Brücken, durch Tunnel oder um einen kleinen Hügel herum. Man kann sich daraufsetzen und den Park genießen und aussteigen, wo man möchte“, so Loh.

Bis zu 15 Helfer arbeiten seit Monaten an der Anlage. Weitere, vor allem junge Leute ab 14 Jahren sind gerngesehen, jeden Samstag mitzuhelfen. Der Lokschuppen ist fast fertig, nur Teile des Fachwerks müssen noch gefüllt werden. Davor sieht man schon eine Drehscheibe mit derzeit fünf weiterführenden Gleisen zur Auswahl. Auch die kleine Brücke über einen Graben ist fertig.

Bahnhof bildet nahe zum Lokschuppen die große Pergola

Den Bahnhof bildet nahe zum Lokschuppen die große Pergola, unter der später mal bis zu 50 Leute Platz haben werden. Das Gerüst der von Loh genannten „Drei Gleichen“ steht, was nun noch folgt ist die Pflasterung des Bodens und die Bespannung des Daches mit Lkw-Planen. „Dann sind die Gäste bei jedem Wetter geschützt und können den Garten von hier aus genießen, bis der Regen wieder aufgehört hat“, schwärmt der Leipziger.

Das will er übrigens nur noch eine begrenzte Zeit sein. Denn die Hausmeisterwohnung soll ihn später mal zu einem Droyßiger machen. „Das hier ist mein Lebenswerk, was mir richtig viel Spaß macht. Ich habe so viele Ideen, da muss ich einfach vor Ort in diesem wunderschönen Dorf sein“, sagt Loh.

Park a la Sanssouci in Potsdam

Diese Ideen fließen auch stark in den Park ein. Hier hat er die Corona-Zeit genutzt und Wege angelegt, Hochbeete gebaut und diese bepflanzt. Tomaten, Erdbeeren und Kürbisse laden zum Pflücken ein. Dazwischen lässt sich die Natur voll aus, weil es kein künstlich angelegter Park a la Sanssouci in Potsdam werden soll.

Dennoch will Hjalmar Loh das Areal mit ein bisschen Technik verfeinern. „Auf dem Dach des Tomatenbeetes kommt noch eine Solaranlage, die Kondenswasser für die Bewässerung produziert. Und vor allem für die Kinder werde ich noch auf der Outdoor-Küche ein astronomisches Teleskop aufstellen“, erklärt er.

„Ja, auf unserem Gelände wohnt ein Reh, seit es ein kleines Kitz war"

In drei, vielleicht vier Jahren soll alles fertig sein. Zumindest soll dann die Eisenbahn fahren, sofern sie nicht das Reh aufschreckt. „Ja, auf unserem Gelände wohnt ein Reh, seit es ein kleines Kitz war. Aber bei uns ist es weitläufig genug, dass Mensch und Tier nebeneinander leben können“, freut sich der Investor Loh über den ungewöhnlichen Gast.

Und hoffentlich bald über noch mehr geladene Gäste auf dem gesamten Gelände der Villa Hierschel in Droyßig.

Veranstaltungen in der Villa Hierschel

Mittlerweile finden auch in der Villa Hierschel wieder Veranstaltungen statt. Das sind neben privaten Feiern auch ein Krimidinner oder eine Weinverkostung. Noch Karten zum Preis von zehn Euro gibt es für den Vortrag zur Sirtfood-Diät, inklusive selbst gemachtem Smoothie. Zwei freie Plätze gibt es für die Fastentage, die vom 7. bis zum 13. November stattfinden.

››Nähere Informationen findet man auf www.villa-hierschel.de(mz)

Drehkreuz für die Bahn
Drehkreuz für die Bahn
René Weimer