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Verbandsgemeinde An der Finne  Verbandsgemeinde An der Finne : Eckartsberga verliert Meldeamt

Von Jana Kainz 02.11.2018, 10:56
Für Meldeangelegenheiten müssen Bewohner von Eckartsberga und umliegenden Gemeinden nach Bad Bibra fahren. Das Einwohnermeldeamt in der Finnestadt wird geschlossen.
Für Meldeangelegenheiten müssen Bewohner von Eckartsberga und umliegenden Gemeinden nach Bad Bibra fahren. Das Einwohnermeldeamt in der Finnestadt wird geschlossen. dpa-tmn

Bad Bibra/eckartsberga - Eckartsbergas Bürgermeisterin Marlis Vogel (CDU) kann es nicht fassen. Telefonisch teilte ihr kürzlich die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde (VG) An der Finne, Monika Ludwig (parteilos), mit, dass das Einwohnermeldeamt in der Außenstelle Eckartsberga dieser Tage geschlossen wird. „Das hat mit Bürgernähe nichts zu tun“, so Marlis Vogel.

Das viel frequentierte Amt liegt für die Eckartsbergaer nun im teils bis zu 20 Kilometer entfernten Bad Bibra. Die Busverbindung ließe zu wünschen übrig. Lediglich der Schulbus sei eine Option für nicht motorisierte Einwohner. Dieser treffe jedoch eine halbe Stunde vor der Öffnungszeit der Ämter in Bad Bibra ein und fahre erst wieder nach Schulschluss zurück. „Da wäre man an sieben oder acht Stunden wegen des Meldeamtes unterwegs“, so Marlis Vogel. Ähnlich trifft es die Gemeinde Lanitz-Hassel-Tal. „Da liegt für die Taugwitzer das Naumburger Rathaus näher als das Einwohnermeldeamt in Bad Bibra“, so Bürgermeisterin Manuela Hartung (SPD). Wie ihre Eckartsbergaer Amtskollegin wünscht sie sich als Kompromiss einen wöchentlichen Sprechtag in Eckartsberga, „um nicht auch noch für das Abholen eines Ausweises nach Bad Bibra fahren zu müssen“.

Marlis Vogel will die Schließung nicht einfach hinnehmen. In den Nebenabreden, die für die Fusion der Verwaltungsgemeinschaften An der Finne (Eckartsberga) und Finne (Bad Bibra) 2005 getroffen worden waren, heißt es auch, dass in Eckartsberga eine Außenstelle unter anderem mit dem Einwohner- und Meldewesen zu errichten sei und diese Bestand hat, wenn die neue Verwaltungsgemeinschaft in eine Verbandsgemeinde umgewandelt würde. Marlis Vogel lässt daher die Schließung von der Kommunalaufsicht prüfen. Schade finde sie, „dass Monika Ludwig diese Pläne nicht in der Bürgermeister-Runde im Oktober vorgestellt hat.“ Das sieht die VG-Bürgermeisterin anders: „Das liegt in meiner Entscheidungskompetenz, und mir war es wichtig, zuerst die unmittelbar betroffenen Mitarbeiter, für die sich nicht die Aufgaben, sondern die Arbeitsorte ändern, zu informieren“.

In Eckartsberga gebe es wegen des fehlenden Breitbandausbaus technische Probleme. Für die Ausweise werde viel online gearbeitet. Ging das in Eckartsberga nicht, seien in der Vergangenheit die Einwohner nach Bad Bibra geschickt worden. „Diese Entscheidung habe ich nicht leichtfertig getroffen. Unter Beachtung aller relevanten Aspekte sah ich hier aber keinerlei anderen Handlungsspielraum“, so Ludwig. Wegen einer günstigen Busanbindung stehe sie mit dem Burgenlandkreis und der PVG in Verbindung. Einen Sprechtag in Eckartsberga einzuführen, wolle sie mit dem VG-Rat erörtern.

Der Rat würde sie stets zu einer strafferen und sparsameren Verwaltungsstruktur anhalten. Daher wurde eine interne Organisationsuntersuchung durchgeführt. Diese hatte nicht nur besagte Schließung zum Ergebnis. So soll das geteilte Team Ordnung und Sicherheit in Bad Bibra zusammengeführt werden. Das dort untergebrachte Team Bau wiederum wird künftig in Eckartsberga sitzen - wegen der Schnittstellen, die es zum dort untergebrachten Team Kommunalbeiträge und Abwasser gebe.

Die Teams Ordnung/Sicherheit sowie Bau der VG An der Finne sind vom 5. bis 9. November nicht erreichbar. In dringenden Fällen kann man sich an die Zentrale in Bad Bibra wenden. Das Team Bau zieht nach Eckartsberga um und steht dort ab 13. November zur Verfügung. Nach der Schließung des Einwohnermeldeamtes in Eckartsberga ist diese Dienstleistung ab 6. November nur noch in Bad Bibra verfügbar. Dort werden die Öffnungen am ersten Sonnabend im Monat, 9 bis 11 Uhr, weiter angeboten - so auch morgen.