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Theater  Theater : Märchenpalast zeigt "Das Dschungelbuch" in Hohenmölsen

Von Jan Iven 20.06.2016, 11:58
Mogli (l.) und der Bär Balu begeistern im Zelt an der Schönen Aussicht in Leißling. Jetzt kommt das Theater nach Hohenmölsen.
Mogli (l.) und der Bär Balu begeistern im Zelt an der Schönen Aussicht in Leißling. Jetzt kommt das Theater nach Hohenmölsen. Peter Lisker

Hohenmölsen/Leißling - Welches Kind möchte nicht einen großen Teddybären zum Kumpel haben? Einen, der den Kleinen zeigt, wie man tanzt, brummt und das Leben locker nimmt. „Probier’s mal, mit Gemütlichkeit. . .“, singt Balu der Bär dem kleinen Mogli im indischen Dschungel vor. Das Wandertheater Zauberwald-Märchenpalast bringt die Erzählung „Das Dschungelbuch“ am Dienstag und Mittwoch in Hohenmölsen auf die Bühne. Am Wochenende war das Stück in Leißling zu sehen. Vor allem bei den Liedern aus dem Walt-Disney-Zeichentrickfilm ist Klatschen und Johlen im Theaterzelt angesagt.

Aufführung orientiert sich am Trickfilm

Bereits 1894 veröffentlichte der britische Autor Rudyard Kipling die Geschichte vom kleinen Mogli, der bei den Tieren im Dschungel aufwächst, nachdem der böse Tiger Shir Kahn alle Menschen vertrieben hat. Nach Jahren kehrt Shir Kahn nun zurück in den Urwald, um Mogli zu jagen. Denn der Junge wird langsam älter und könnte als erwachsener Mann den Tiger mit Feuer besiegen. Nur gut, dass ihm Balu der Bär, der schwarze Panther Bagheera und eine Horde Elefanten zur Seite stehen.

Das Wandertheater Zauberwald-Märchenpalast holt die kleinen und großen Zuschauer da ab, wo sie die Geschichte von Mogli am ehesten kennen: Die Aufführung orientiert sich frei am alten Trickfilm von 1967. Da dürfen natürlich auch die mitreißenden Lieder nicht fehlen, etwa vom Affenkönig, der so gern ein Mensch wäre, den marschierenden Elefanten oder eben Balu, dem Bären, der alles mit einer Priese Gemütlichkeit angeht.

Ein bisschen bockig zeigt sich Mogli, als ihn seine tierischen Freunde ins nächste Menschendorf in Sicherheit bringen wollen. Denn der Junge möchte lieber bei seinen Freunden im Urwald bleiben, auch wenn von Tiger, Schlangen und Affen allerlei Gefahren drohen. Damit geht es in dem Stück neben Freundschaft auch um das Älterwerden. Das Thema Liebe, das bei Walt Disney angedeutet wird, spielt aus praktischen Gründen keine Rolle. Dafür ist die Kleinste in der Schauspielerfamilie, die den Part der hübschen Dorfbewohnerin übernimmt, dann doch etwas zu jung. Am Ende geht, soviel kann verraten werden, alles gut aus. Die Kinder können den bösen Tiger sogar ohne Maske sehen.

Farbenfrohe und detailverliebte Ausstattung

Vor allem beim jungen Publikum kommt das Stück hörbar gut an. Immer wieder fordern die tierischen Darsteller die kleinen Zuschauer auf, ihnen bei ihren Abenteuern lautstark zu helfen. Ein ganz Mutiger darf sogar zum Tiger Shir Kahn auf die Bühne, doch das ist nicht jedermanns Sache.

Insgesamt besticht die Aufführung im Wandertheater vor allem durch die farbenfrohe und detailverliebte Ausstattung. Die kunstvollen Kostüme wurden von der Leipziger Figurenbauerin Stefanie Czapla gestaltet und könnten auch in einer großen Musical-Produktion Verwendung finden. Die bunte Dschungel-Kulisse stammt von der Landesbühne Sachsen-Anhalt. Die Karten sind mit 15 Euro zwar nicht ganz billig, doch nach der Aufführung hat der Zuschauer nicht das Gefühl, zu viel bezahlt zu haben.

Das Dschungelbuch. Theaterzelt. Franz-Spiller-Platz. Hohenmölsen. Dienstag und Mittwoch, 17 Uhr. (mz)

Gespannt verfolgen Kinder und Erwachsene die Abenteuer.
Gespannt verfolgen Kinder und Erwachsene die Abenteuer.
Peter Lisker