Sturz bei Tempo 100 Sturz bei Tempo 100: Traum des Tauchaer Rennsportlers vom der Top Ten-Einzug beim Motorradrennen am Schleitzer Dreieck ist geplatzt

Weissenfels - Sascha Prahl hat sich das irgendwie anders vorgestellt. Ausgerechnet auf seiner Lieblingsrennstrecke schaffte er es nicht bis in das Ziel. Nach einem Sturz im ersten von zwei Rennläufen in der TwinCup-Serie platzten seine Träume von einer Top-Ten-Platzierung.
Nur gut eine Stunde Anreise hatte er am Donnerstag zu absolvieren, ging es für ihn doch in das thüringische Motorradrennsport-Eldorado nach Schleiz. „Alles, was dann erst mal so passiert, ist reine Routine. Du meldest dich an, gibst deine Lizenz ab und bekommst deinen Transponder, der für die Zeitnahme unerlässlich ist“, erzählt Sascha Prahl. „Dann baue ich immer meine Box auf. Dort wird dann auch das Motorrad untergestellt“, fügt er hinzu. Im Gegensatz zu den Profis dürfen die TwinCup-Fahrer nicht die in Höhe der Start-Ziel-Linie vorhandenen Garagen nutzen, werden daneben platziert.
Folgenreicher Bremsfehler: Sturz bei Tempo 100
Am Freitag ging es für den passionierten Motorrad-Rennsportler dann gleich dreimal auf den Rennkurs des Schleizer Dreiecks. Zwei Trainingsläufen folgte die Qualifikation für das sonnabendliche Rennen. „Es lief ganz gut bis dahin. Die Quali war nicht schlecht, auch wenn die Platzierung etwas besser hätte ausfallen können“, berichtet Sascha Prahl. Auf Position 25 stand er am Sonnabend. Sofort nach dem Aufleuchten der grünen Startampel begann seine Aufholjagd. Fahrer um Fahrer ließ er hinter sich. „Eine Platzierung unter den Top Ten war zu dem Zeitpunkt drin. Das war auch das eigentliche Ziel“, erinnert sich Sascha Prahl.
Doch dann kam das, wovor er sich auch ein wenig gefürchtet hatte. Er stürzte und musste damit alle Hoffnungen auf eine gute Platzierung begraben. „Es war ein Bremsfehler von mir. Irgendwie habe ich zu spät bei einem Überholmanöver die Handbremse gesogen. Und wahrscheinlich auch zu heftig. Dann ging mir das Vorderrad weg“, blickt er nochmals auf die entscheidenden Sekunden des ersten Wertungslaufes im TwinCup zurück. Das ihm selbst bei Tempo 100 nichts passiert ist, hat er vor allem seinem Helm und der Spezialkombi zu verdanken.
Für Tauchaer ist das Rennen gelaufen
An ein Weiterfahren war nicht mehr zu denken. Zu viele Teile seiner Suzuki SFV 650 Gladius-Rennmaschine waren beschädigt. „Außer einer leichten Prellung der Hand ist nichts passiert. Aber ich musste anschließend erst einmal meine Mutter und meine Schwester beruhigen, die natürlich etwas geschockt waren. Das war nicht ganz so einfach, da beide zum ersten Mal bei einem Rennen von mir zugeschaut haben. So ein Sturz sieht ja für die Zuschauer manchmal spektakulär aus“, erzählt Prahl, für den das Rennwochenende damit gelaufen war. „Die Maschine bekommst du so schnell nicht mehr repariert. Außerdem war die Kombi kaputt und auch der Helm hatte etwas abbekommen.“
Zumindest einen positiven Eindruck nahm Sascha Prahl aus Schleiz mit. Er nutzte vor seiner Abreise die Zeit, um den Profis auf ihren Superbikes zuzuschauen. Ob man etwas von ihnen lernen könne? „Naja, etwas nimmst du immer mit, seien es Details bei der Sitzposition des Fahrers oder wie sie die Kurven anfahren“, erwidert Prahl. Bereits am Sonntag stand Sascha wieder in seiner Garage. „Einen Teil der defekten Teile haben wir schon ersetzt. Den Rest reparieren wir im Laufe der Woche und ich kümmere mich noch um die Kombi und den Helm“, erzählt er. Das muss er auch. Denn mit dem Rennwochenende im tschechischen Most Anfang August steht bereits die nächste Herausforderung vor der Tür.
Da soll endlich ein Ergebnis her. In der bisherigen Rennsaison lief es bisher nicht so berauschend. Am Lausitzring kam er nur auf Rang 21 und im belgischen Zolder blieb ihm auch nur ein 20. Platz. Das Wochenende in Most will er daher auf jeden Fall besser meistern. „Ich brauche jetzt unbedingt ein Erfolgserlebnis“, sagt Sascha Prahl noch mit einer gewissen Selbstironie, ehe er wieder in seiner Garage verschwindet, um an seiner Gladius weiter herumzuschrauben. (mz)
