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Straße der Romanik  Straße der Romanik : Wissen und Macht im Fokus

Von Constanze Matthes 16.02.2017, 08:57
Blick in die Krypta des Klosters Memleben
Blick in die Krypta des Klosters Memleben Matthes

Memleben - Nach dem Lutherjubiläum im aktuellen Jahr erhält 2018 ein weiterer Jahrestag Aufmerksamkeit. Die Tourismusroute Straße der Romanik begeht ihr 25-jähriges Bestehen. Im Museum Kloster und Kaiserpfalz in Memleben laufen für eine Sonderschau die Vorbereitungen schon seit geraumer Zeit auf Hochtouren. Im Fokus der Ausstellung mit dem Titel „Wissen und Macht“ stehen der heilige Benedikt von Nursia und die Ottonen. Eröffnet werden soll die Exposition mit zahlreichen historischen Leihgaben am 7. Mai 2018. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und der katholische Bischof Gerhard Feige haben die Schirmherrschaft übernommen.

Tour nach Reinsdorf geplant

„Während einer interdisziplinären Tagung vom 7. bis 9. Juni dieses Jahres soll das Ausstellungskonzept vorgestellt werden“, blickt Museumsleiterin Andrea Knopik voraus. Auf dem Programm der mehrtägigen Veranstaltung stehen zahlreiche Vorträge, so unter anderem von Matthias Ludwig, Historiker und wissenschaftlicher Leiter des Domstiftsarchivs und der Domstiftsbibliothek, sowie Denkmalpfleger Reinhard Schmitt. Am 8. Juni ist eine Exkursion nach Reinsdorf geplant. In dem Nebraer Ortsteil hat es einst ein Benediktiner-Kloster gegeben. Reinsdorf zählt auch zu jenen zehn weiteren Korrespondenzorten der Ausstellung. Die Klöster Donndorf, Göllingen, Goseck, Helfta, Huysburg, Posa, Schulpforta, Zeitz und Zscheiplitz werden ebenfalls eingebunden.

Das Projekt trägt den Titel „Klosterwelt“. Ziel sei es, die Klosterlandschaft der Region erfahrbar zu machen. „Es hat sehr viele Klöster hier gegeben. Heute sind alle sehr unterschiedlich, in ihrem Zustand und ihrer Nutzung“, erklärt Andrea Knopik.

Der Verein mitteldeutsche Klosterlandschaft stand Pate für die Idee, den Kreis weiter zu ziehen und andere historische Stätten einzubinden. „Es wäre schön, wenn dieses Netzwerk weiter bestehen bleibt“, hofft die Museumsleiterin. Das Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben und die einzelnen Korrespondenzorte bewerben die Schau sowie sich gegenseitig. „Es ist ein Geben und ein Nehmen“, so die Museumsleiterin. Das Vorhaben wird unterstützt vom Zentrum für Mittelalterausstellungen mit Sitz in Magdeburg, das auch die kommende Tagung begleiten wird. Wie zur Sonderausstellung „Wenn der Kaiser stirbt. Der Herrschertod im Mittelalter“ vor rund drei Jahren wird der einstige Schlafsaal der Mönche für die künftige Schau in besonderer Weise ausgestaltet.

Kooperation mit Schulen

Leihgaben kommen aus verschiedenen Museen und Beständen. Zu den besonderen Exponaten zählt eine Papst-Urkunde von 981, mit der das Kloster Memleben den Reichsklöstern Fulda und Reichenau gleichgestellt wurde. Das Dokument stammt aus dem Landesarchiv Marburg. Aus dem Kunstgewerbemuseum Berlin kommt ein Schlüssel des Klosters aus dem 12. Jahrhundert, aus dem Museum Erfurt eine Scheibenfibel aus dem 6. Jahrhundert. Ebenfalls gezeigt werden soll eine Zeichnung des Klosters Memleben, die der preußische Baumeister Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) angefertigt hat. „Wir wollen die Schätze zusammenführen“, sagt Andrea Knopik. Die Schau wird deutschlandweit beworben. Außerdem bestehen Kooperationen mit der Landesschule Pforta, dem Burgenland-Gymnasium Laucha und der Sekundarschule Freyburg, um das Thema der Jugend zu vermitteln.

Informationen im Internet: www.kloster-memleben.de