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Spiel mit Fantasie Spiel mit Fantasie: Talentierte Granaerin lernt an Eliteschule für Kunst

Von Yvette Meinhardt 20.01.2021, 15:00
Aivy Tran besitzt ein besonderes künstlerisches Talent und gehört zu den Preisträgern der Wolfsohn-Ehrung.
Aivy Tran besitzt ein besonderes künstlerisches Talent und gehört zu den Preisträgern der Wolfsohn-Ehrung. René Weimer

Grana - Ein Buch mit zahlreichen Skizzen liegt vor Aivy Tran. Auf einem großen A-3-Blatt ist ein großer Kopf gezeichnet, daraus „rauchen“ Gedanken und werden zu Silhouetten von unterschiedlichen Gebäuden. Eine schwarz-weiße Skizze, die den Betrachter fesselnd in ihren Bann zieht. Irgendwann will Aivy Tran ihr Bild noch kolorieren. Die 14-Jährige besitzt ein außergewöhnliches Talent zum Zeichnen.

Dabei beobachtet sie genau und setzt ihre Ideen kreativ um. Die Schülerin wurde in diesem Jahr von der Wolfsohn-Stiftung als Preisträgerin ausgezeichnet und erhielt 300 Euro Preisgeld. Ihre Werke waren zum Beispiel bei der ersten Jugend-Triennale des Burgenlandkreises in Weißenfels und im alten Zeitzer Krankenhaus öffentlich zu sehen.

„Kunst und Musik haben mich schon immer interessiert“

„Kunst und Musik haben mich schon immer interessiert“, sagt das Mädchen. So hat sie als Kind Klavier gespielt und gern gemalt. 2018 kam sie zum Jugendkunstkurs in der Zeitzer Volkshochschule. Hier hat sie sich ausprobiert, mit Bleistift, Kohle und verschiedenen Farben gezeichnet und auch mal getöpfert. Der Reichtum an breitgefächerten Möglichkeiten zum Spiel mit Materialien, Formen, Farben in den Räumen der Volkshochschule am Zeitzer Nicolaiplatz ist in der Region wohl einmalig.

Und recht schnell hat ihre Lehrerin Manuela Siebert das Talent des wortkargen Mädchens erkannt und gefördert. Sie gibt ihren Schülern Raum und Zeit, sich zu entwickeln und zu entfalten. Schon ein Jahr später schaffte die damalige Schülerin des Droyßiger Christophorusgymnasiums den Sprung zum künstlerisch ausgerichteten Burg-Gymnasium in Wettin im Saalekreis. Und ihre Lehrerin hatte Aivy Tran auch für die Wolfsohn-Ehrung vorgeschlagen.

„Kunst ist freilich ein weites Feld. Man kann alles als Kunst betrachten“

Die Aufnahmeprüfungen zur Eliteschule der Kunst sind äußerst anspruchsvoll, doch das Mädchen aus Grana schaffte sie auf Anhieb, lebt und arbeitet mittlerweile jetzt das zweite Jahr in der einstigen Burg der Wettiner. „Wir lernen unter Gleichgesinnten. Es ist fast ein bisschen vergleichbar mit einer Sportschule, nur dass wir eben Kunst trainieren statt Sport“, sagt die 14-Jährige.

So stehen am Nachmittag zusätzlicher Unterricht in Kunst auf dem Stundenplan, dazu gehören zum Beispiel Mode und Design, Filmen und Fotografieren, Mediengestaltung und textiles Gestalten. „Kunst ist freilich ein weites Feld. Man kann alles als Kunst betrachten“, sagt sie. Oft ist die 14-Jährige mit ihrem Skizzenblock unterwegs. Am liebsten zeichnet sie Porträts, benutzt dazu Vorlagen aus dem Internet oder spielt mit ihrer Fantasie.

In Zeiten des Lockdown lernt sie zu Hause

In Zeiten des Lockdown lernt sie zu Hause in Grana. Da fühlt sie sich mittlerweile ein bisschen einsam. Denn in Wettin lernen 20 Mädchen mit ihr in einer Klasse. So fehlen ihr jetzt die Gleichgesinnten aus der Schule. Mit Oskar Lange hat sie wenigstens einen Freund aus Zeitz, der dieselbe Schule in Wettin besucht. Gemeinsam lernen und zeichnen sie, gehen auch mal auf Foto-Tour oder zusammen spazieren.

„Wir müssen am Ende des Schuljahres eine Mappe mit unseren Arbeiten abgeben. Das wird natürlich bewertet“, sagt sie. Nach dem Abitur und dem Leistungskurs Kunst, möchte die gern an der Burg Giebichenstein in Halle einmal Kunst studieren. (mz)