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Schützenfest  Schützenfest : Mit Vorderlader ins Schwarze getroffen

Von Roland Lüders 01.08.2016, 13:14
Holger Kramer aus Kleingestewitz nimmt die Zwölferscheibe  ins Visier.
Holger Kramer aus Kleingestewitz nimmt die Zwölferscheibe  ins Visier. Biel

Naumburg - Eine Kette, auf deren Gliedern schon eine Reihe von Namen eingraviert ist: Verzeichnet sind hier die Schützenkönige des Privilegierten Bürgerschützencorps Naumburg seit der Neugründung des bereits 1361 existierenden Vereins. Seit Sonnabend hat dieses Schmuckstück nun einen neuen Träger. Gelang doch Volker Hagedorn während der diesjährigen Auflage des Schützenfestes des Corps auf dem Schießplatz oberhalb des Naumburger Ortsteils Henne der Meisterschuss. Die neue Schützenmajestät setzte sich beim Königsschießen gegen rund 40 Vereinsmitglieder durch.

Auf die mit einem Burgmotiv geschmückte Scheibe mit zwölf Ringen wurde dabei nicht mit einem modernen Gewehr, sondern wie einst bei den legendären Musketieren mit einem Vorderlader und Schwarzpulver-Ladung geschossen, wobei jeder Schütze nur einmal auf das Ziel feuern konnte. Dabei macht die Donnerbüchse beim Abfeuern ganz schön Lärm. Immerhin werden Bleikugeln des Kalibers 45 verschossen, die einen Durchmesser von 11,43 Millimeter (0,45 Zoll) besitzen.

Schon vor Ende des Wettbewerbs stand für den amtierenden Schützenkönig Maik Kirste, der für das Laden des Gewehrs mit Perkussionsschloss verantwortlich war, fest: Der Schuss von Volker Hagedorn genau ins Schwarze ist nicht mehr zu toppen. Und er sollte Recht behalten: Kein anderer Schütze konnte dem Sieger das Wasser reichen, der als Trophäe neben der Kette auch die schön gestaltete Scheibe mitnehmen durfte.

Noch ein anderer Wettbewerb stand an diesem Tag auf dem Plan: Das Würfelschießen um die von Naumburgs Ex-OB und Ehrenmitglied des Corps gestiftete Curt-Becker-Scheibe. Das ist ein Spaßschießen für jedermann, bei dem Glück und Geschicklichkeit gleichermaßen eine Rolle spielen. Wird doch nicht nur mit einem Kleinkaliber-Gewehr „geballert“, sondern, wie der Name sagt, auch gewürfelt. Anschließend multipliziert man die Zahl der auf der Zehnerscheibe erzielten Ringe mit der erreichten Augenzahl auf einem Würfel. So kommen auch Leute, die weniger treffsicher sind, zu Ehren. Diesmal konnte Jan Hofmann aus Weißenfels die von Horst Wöller aus Almrich gestaltete Scheibe sein Eigen nennen.