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Lahmes Internet in Uichteritz Schnelles Internet im Burgenlandkreis: Hilfe für den "Roten Berg" in Uichteritz

Von Holger Zimmer 20.04.2017, 10:29
Die Bewohner des „Roten Berges“ in Uichteritz, wie hier Antje Hofmann, warten auf schnelles Internet.
Die Bewohner des „Roten Berges“ in Uichteritz, wie hier Antje Hofmann, warten auf schnelles Internet. Peter Lisker

Weißenfels - Zwei Monate nachdem Anwohner für schnelles Internet in die Offensive gegangen sind, gibt es jetzt für das Uichteritzer Baugebiet „Roter Berg“ eine Lösung. Die Telekom signalisierte nun, den „Roten Berg“ mit schnellem Internet zu versorgen.

Das Unternehmen Inexio, das die Orte Uichteritz, Obschütz und Storkau ans schnelle Internet anschließen will, sah sich außerstande, das auch beim „Roten Berg“ zu tun. Dort wären nicht mal zehn Megabit pro Sekunde angekommen, weil die Daten vom Kabelverzweiger im Ortszentrum über mehr als 1,5 Kilometer durch Kupferleitungen weitergeleitet worden wären.

Telekom will Uichteritz an schnelles Internet anschließen

Lars Meinhardt, Wirtschaftsförderer in Weißenfels, schob Gespräche zwischen Landkreis und Telekom an, die vor Jahren den Breitbandausbau in Lobitzsch realisiert hatte. Das Unternehmen sagte zu.

Bürgermeister Wolfgang Kurtze zeigte sich froh über die Entwicklung. Er sagte aber: „Auch die Siedlung und das Ende der Lobitzscher Straße sind über 1.000 Meter vom Kabelverzweiger am Neumeisterplatz entfernt, so dass dort ebenfalls nicht mit schnellem Internet zu rechnen ist.“

Schnelles Internet im Burgenlandkreis: Weiße Flecken wie den „Roten Berg“ wird es auch künftig geben

Dieter Engelhardt, Beigeordneter des Landrates und Dezernatsleiter, bekräftigt, dass der Burgenlandkreis zu 100 Prozent erschlossen werden wird. Das heißt, dass mindestens 50 Megabit in der Sekunde ankommen sollen. Ausgeschlossen davon sind letztlich jene Gebiete, zu denen nur 30 Megabit gelangen, nachdem sie schon von früheren Förderprogrammen profitiert haben.

Für den Breitbandausbau im ländlichen Raum fließen 16,5 Millionen Euro. 1,65 Millionen Euro davon sind Eigenmittel des Burgenlandkreises. Drei Vergabelose gibt es für die Städte Naumburg, Weißenfels und Zeitz, die restlichen elf Lose entfallen auf die ländlichen Gebiete. Um letztlich alles realisieren zu können, werden viele Kilometer Glasfaserkabel verlegt und außerdem neue Kabelverteiler installiert.

Viele Menschen sind in den drei größeren Städten bereits am schnellen Internet dran. Der Ausschreibung, an der sich eine überschaubare Zahl von Anbietern beteiligt hat, sind sogenannte Markterkundungen vorausgegangen, um festzustellen, welche Bereiche schon erschlossen worden sind.

Dem folgte ein Interessensbekundungsverfahren, bei dem sich Firmen für den eigenwirtschaftlichen Ausbau gemeldet haben. (hz)

Engelhardt schließt dabei nicht aus, dass es auch künftig weiße Flecken wie den „Roten Berg“ geben werde, für die man aber Lösungen finden müsse.

Und der Beigeordnete verwies als Beispiel noch einmal auf die Wohnsiedlung in Uichteritz. Der Fehler sei passiert, obwohl man vom Land ein Sachverständigenbüro zugewiesen bekommen habe. Aber das ist angesichts dessen, dass sich das Unternehmen Inexio zum Ausbau in Eigenverantwortung und ohne Förderung bekannt hatte, auf Informationen der Bundesnetzagentur angewiesen gewesen.

Schnelles Internet für den „Roten Berg“ in Uichteritz: Wann kann es mit dem Ausbau losgehen?

Auch sogenannte Zweitgutachten für die 14 Vergabelose für die notwendigen Bauarbeiten im Landkreis liegen nun vor. Dabei sollten Angebote und finanzielle Forderungen der beteiligten Unternehmen geprüft werden. Diese Unterlagen sind inzwischen vollständig der Investitionsbank des Landes Sachsen-Anhalt zugegangen.

Wann es mit dem Ausbau losgehen kann? Dieter Engelhardt sagt, dass neben den Zweitgutachten inzwischen auch die vom Land geforderten Kooperationsverträge des Burgenlandkreises mit den Städten und Gemeinden abgeschlossen seien.

Laut dem Beigeordneten fehle zwar noch der notwendige Fördermittelbescheid, damit auch die Mittel des Bundes ausgereicht werden können. Doch man gehe im Land davon aus, dass bis zum 30. Juni alle notwendigen Formalitäten erledigt werden könnten. Danach könne man loslegen, hieß es.

Schnelles Internet im Burgenlandkreis: Bauarbeiten werden erst 2019 abgeschlossen sein

Auf die Frage, wo das passieren werde, sagte Dieter Engelhardt, dass natürlich jeder zuerst dran sein möchte. Da müsse noch mal gesprochen werden. Fakt ist aber, dass das Handball-Bundesleistungszentrum im Naumburger Euroville Vorrang haben werde. Aber sonst geht es nicht um Erwartungen, sondern um Prioritäten.

Auf jeden Fall werde man nicht bis zum kommenden Jahr fertig, wie ursprünglich gedacht, sondern erst 2019. Das aber hält Engelhardt für realistisch und vertretbar. (mz)