Schach-Turnier Schach-Turnier in Weißenfels: "Man muss schneller denken"

Weissenfels - Keine lauten Basketballfans, kein hitziges Hallenfußball-Turnier und auch keine rassige Floorballjagd. Die Stadthalle Weißenfels war am Wochenende sehr ruhig. Sommerpause? Ja und nein. Denn ruhig bedeutet nicht unbedingt, dass in der Halle nichts los war. Ganz im Gegenteil. Denn der Schachklub (SK) Roland Weißenfels hatte bereits zum 21. Mal zu seinem Schnellschach-Turnier geladen und 16 Mannschaften waren gekommen.
„Das Turnier war sehr stark besetzt. Und der Gesamtsieg zwischen der SG Löberitz und dem SV Schott Jena war lange offen“, sagte SK-Vereinsvorsitzender Uwe Schiller. Am Ende setzte sich dann tatsächlich ungeschlagen das Team aus der Nähe von Zörbig knapp vor den Thüringern durch.
Vorjahressieger SG Leipzig wurde diesmal nur Dritter. Während die zweite Mannschaft des Ausrichters punktlos Letzter wurde, schaffte es Weißenfels I immerhin auf einen gute sechsten Platz nach den neun Runden im Schweizer System.
Einer der Garanten für den Erfolg war Spitzenspieler Stanislav Murzin, der sieben von neun möglichen Punkten holte und nur knapp aufgrund eines halben Punktes am Sieg in der Einzelwertung für das erste Brett scheiterte. Wie jeder andere Schachspieler hatte auch er nur 15 Minuten Bedenkzeit zur Verfügung. Im Gegensatz zu einer normalen Begegnung zweier Mannschaften zum Beispiel in der Landesliga, die bis zu fünf Stunden lang dauern kann, war eine Runde also schon nach spätestens 30 Minuten zu Ende. Das aber mache den Reiz beim Schnellschach aus, von dem Murzin durchaus ein Freund ist. „Ich mag das schon sehr gern, auch wenn mir normales Schach lieber ist. Aber das ist sehr interessant, spannend und macht Spaß“, so Murzin.
Der gebürtige Russe ist aber beim SK Roland Weißenfels dennoch so etwas wie der Schnellschach-Experte. Beim vereinsinternen Vorbereitungsturnier über sieben Runden wurde er überlegen Sieger und saß so beim Turnier in der Stadthalle am Spitzenbrett der ersten Mannschaft. Neben der stark verkürzten Zeit, gäbe es aber keine größeren Unterschiede zu einem normalen Schachspiel. „Da gibt es jetzt keine besondere Taktik, die man da spielt. Man muss einfach nur schneller denken. Das ist vor allem gegen junge Leute schwierig, da muss man als Senior sehr konzentriert sein“, so der 58-Jährige mit einem Schmunzeln im Gesicht. Generell werden beim Schnellschach mehr Fehler gemacht, meint Murzin, „weil die Züge anders berechnet werden müssen. Aber das liegt mir ganz gut.“ (mz)