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Saale-Weinmeile Saale-Weinmeile: Spielberg: "Können zufrieden sein"

Von Michael Heise 11.06.2019, 14:02
Gut gelaunt lassen sich Sabine, Jörg, Kristin und Sven aus Orlamünde den Saale-Unstrut-Wein direkt am Weinberg schmecken.
Gut gelaunt lassen sich Sabine, Jörg, Kristin und Sven aus Orlamünde den Saale-Unstrut-Wein direkt am Weinberg schmecken. Biel

Bad Kösen/Roßbach - Die schwere Schlägerei vom Sonntagabend auf der Saale-Weinmeile wirft zwar einen Schatten auf das längst überregional bedeutsame Event, doch unterm Strich steht ein wiederum positives Resümee. Jürgen Spielberg, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Saale-Weinmeile und Roßbacher Ortsbürgermeister: „Die Resonanz gibt uns Recht, dass das Konzept stimmt. Wir können zufrieden sein.“

Wie in den Jahren zuvor gibt es keine Angaben zu den Besucherzahlen; dass Tausende unterwegs zwischen Bad Kösen und Roßbach waren, muss als vage Angabe reichen. Die Veranstalter aber schätzen ein, dass sich der Zustrom auf hohem Niveau eingepegelt hat. Sonnabend wie Sonntag waren die 37 Einkehrmöglichkeiten zwischen den beiden Orten hoch frequentiert, die Kolonnen entlang der Weinberge unübersehbar. „37 registrierte Stationen - das ist eine gute Anzahl, die wir angesichts der vielen Besucher auch vorhalten müssen“, verdeutlicht Spielberg.

Doch nicht alles läuft rund. In Bad Kösen wurde auf Privatgrundstücken ausgeschenkt, obwohl vorab nicht angemeldet. Die Vereinsmitglieder sind darüber wenig amüsiert, doch scheinen ihnen die Hände gebunden zu sein. Noch einmal Jürgen Spielberg: „Die Zahl der Trittbrettfahrer nimmt zu, da das Gaststättengesetz erlaubt, gelegentlich auf privatem Grund Getränke und mehr zu verkaufen. Das steht in keinem Verhältnis zur aufwendigen Vorarbeit der Vereinsmitglieder, und es torpediert auch unser Sicherheitskonzept. Wenn etwas passiert, wissen Rettungskräfte nicht, wohin sie fahren sollen, da die Stände nicht mit einer Nummer registriert sind.“ Gespräche mit den Akteuren, so Spielberg, hätten nichts bewirkt.

Richtig ist laut Veranstaltern die Entscheidung gewesen, den Musikschluss eine Stunde auf 24 Uhr vorzuverlegen - aus Rücksicht auf vor allem am Fest Unbeteiligte. Nicht ausgeschlossen - so wird im Verein diskutiert -, dass das Ende künftig noch weiter nach vorn rückt, schließlich wird ja schon ab 9 Uhr morgens ausgeschenkt. Besser gelaufen ist der Busshuttle-Transport, da Tickets nunmehr separat zu ordern waren. Kritik wurde unter Besuchern allerdings am Tagespreis von vier Euro laut, weil kaum einer mehr als eine Tour fährt.

Das DRK verzeichnete an beiden Meile-Tagen 114 Einsätze, in 104 Fällen mit Patienten - 20 mussten abtransportiert werden. Das sind deutlich weniger als 2018, als allein schon am Sonnabend 37 Transporte fällig waren. Einsatzleiter Max Rauchbach: „Der Vorfall mit der Schlägerei zeigt, wie wichtig die Anwesenheit eines Notarztes ist. Allgemein ist aber alles sehr koordiniert abgelaufen.“