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Radball Radball: Talente möchten hoch hinaus

Von Joachim Beyer 06.02.2014, 07:34
Ein Viermeter besitzt im Radball beim Nachwuchs längst keine Torgarantie.
Ein Viermeter besitzt im Radball beim Nachwuchs längst keine Torgarantie. Hartmut Krimmer Lizenz

zeitz/MZ - Die Zeitzer Radballer der SG Chemie Zeitz Gabriel Jose und Lucas Hehring gelten als Hoffnungsträger im Verein. „Beide sind gewiss Talente, die es bei Weiterentwicklung zu einigem bringen könnten.“ Das schätzte der erfahrene Abteilungsleiter der Radballer Kurt Seidelt ein. Die Jungen seien technisch sehr stark - Gabriel ist sehr schnell auf dem Rad, seine Ausflüge zur Grundlinie sind sehenswert. Die elfjährigen Akteure haben die Meisterschaft bei den Schülern A ungeschlagen gewonnen. Bei 24 Begegnungen in vier Runden holten die Chemiker 23 Siege und ein Unentschieden. Das sei schon sehr beachtlich, denn die Zeitzer gehören noch der jüngeren Altersklasse, den Schülern B, an. Wir haben kein Spiel in den Punktspielrunden verloren“, sagte Feldspieler Lucas Hehring stolz.

Sein Teamkamerad Gabriel Jose steht im Tor und freute sich über seine Gegentrefferquote. Nur achtmal landete der Ball in Punktspielen im Zeitzer Tor. „Damit bin ich zufrieden, auch wenn ich lieber kein Tor zugelassen hätte“, so der selbstbewusste Chemie-Hüter. Für die Mehrzahl an Treffern war „Knipser“ Lucas Hehring verantwortlich. Auf der Gegenseite schlug das Leder insgesamt 155-mal ein.

Wer bis ins Finale der Deutschen Meisterschaft kommen möchte, muss sich noch bei drei Turnieren durchsetzen. Erst kommt bei den Schülern B die Landesmeisterschaft am 22. Februar in Rasberg. Dann folgt die Deutsche Meisterschaft mit dem Viertel- und Halbfinale. Für Qualifizierte folgt dann die Endrunde.

„Nur Reideburg II war ein ernster Gegner gewesen“, sagte Trainer Holger Fischer, der schon in den vergangenen Jahren große Erfolge nachweisen konnte. Landesmeister-Titel und Pokalsiege waren darunter. Fischer, dessen Enkel Lucas in der Mannschaft spielt, versucht das Beste aus der Mannschaft zu machen. „Manchmal muss ich die zwei zur Disziplin anhalten, was normal ist in dem Alter. Aber sie machen schon ihr Zeug, wenn es drauf ankommt“, so Fischer. So war es auch in der letzten Meisterschaftsrunde der Schüler A in der Rasberger Turnhalle. Zeitz musste gegen Reideburg II ran, die den Zeitzern in der ersten Spielrunde den bis dahin einzigen Punkt abgeknöpft hatten. Die Zeitzer standen schon als Staffelsieger fest, wollten sich aber im letzten Meisterschaftsspiel nicht die erste Niederlage einfangen. Trainer Fischer war sichtlich nervös. Er lief auf und ab. „Das wird ein Tor!“, schrie Fischer seinen Jungs bei einer Ecke zu. Aber die Chance wurde nicht genutzt.

„Schade“, ärgerte sich der Chemie-Coach und er fluchte leise redend: „Eine gute Ecke ist ein halbes Tor. Und diese Standardsituation haben wir beim Training viel geübt.“ Die Einheimischen waren nervös. Jose konnte einen Vier-Meter-Ball nicht im Kasten unterbringen. Dann raunte die Halle. Reideburg II traf den Zeitzer Pfosten. Im Gegenzug fiel per Konter das 1:0 für die Gastgeber. Nach einem Traumpass von Lucas schoss Gabriel zur Führung ein. Es ging auf und ab. Chemie war die druckvollere Mannschaft. Zeitz stellte geschickt die Räume zu, zwang den Tabellenzweiten zu Fehlern. Dann kam die Erlösung. Durch einen erneuten Viermeter konnte Hehring eiskalt das 2:0 erzielen. Reideburg II versuchte noch einmal alles und machte Druck. Der 1:2-Anschlusstreffer brachte Reideburg II noch einmal ins Spiel zurück. Gabriel machte dann alles klar. Mit einem Fernschuss traf er zum 3:1-Endstand.

Die ungeschlagene Zeitzer Serie hielt auch im 24. Punktspiel an. „Meine Mannschaft war aufgeregt“, erklärte Fischer einige Stockfehler seines Teams. Die Reideburger, die ebenfalls mit jungem Jahrgang antraten, zeigten sich als faire Verlierer. „Chemie hat verdient gewonnen“, sagte der Betreuer der Reideburger Christian Niendorf. „Bei der Landesmeisterschaft werden diese beiden Teams wieder den ersten Platz unter sich ausmachen“, glaubt Kurt Seidelt. Er trainierte die beiden Talente in der Anfangsphase ihrer Laufbahn. Die Jungs hatte sein Sohn Siegmar Seidelt zu den Chemikern geschickt.

Der Zeitzer Chemiker Gabriel Jose (rechts) im Zweikampf gegen einen Jungen von Reideburg II.
Der Zeitzer Chemiker Gabriel Jose (rechts) im Zweikampf gegen einen Jungen von Reideburg II.
Hartmut Krimmer Lizenz