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Psychisch Kranke werden gefordert Psychisch Kranke werden gefordert: DRK-Tagesstätte Hohenmölsen führt Kreativ-Woche durch

29.09.2016, 10:18
Sylvia Mildner und Wolfhard Bruder beim Basteln.
Sylvia Mildner und Wolfhard Bruder beim Basteln. Peter Lisker

Hohenmölsen - Anfertigen von Exponaten für den Weihnachtsmarkt ist dieser Tage in der Tagesstätte für die 20 psychisch kranken Menschen im Haus der Sozialen Dienste des DRK in Hohenmölsen angesagt. „Es ist eine Herausforderung, vor der diese Menschen stehen“, erklärt die Leiterin der Einrichtung, Susanna Regner. Denn ihr Klientel, das teilweise starke Medikamente einnehmen müsse, könne sich beim Basteln gut ablenken und die Beschwerden der Krankheit vergessen. „Und das tut ihnen gut“, so Susanna Regner.

In Hohenmölsen und Zeitz anbieten

Und so malen sie, flechten, dekorieren und befassen sich mit Tonarbeiten - aus gutem Grund: Seit dem vergangenen Montag findet in den Räumen der Einrichtung eine Kreativ-Woche statt. „Alles, was wir hier herstellen, wollen wir auf dem Weihnachtsmarkt in Hohenmölsen anbieten“, fügt sie hinzu. Und das nicht nur in Hohenmölsen, sondern auch zum Weihnachtsmarkt in Zeitz, genauer gesagt im Ortsteil Aue-Aylsdorf. So entstehen beispielsweise geflochtene Körbe, Tonwaren oder auch Dekorationen aus Sperrholz.

„Kreativ sind wir selbstverständlich auch an allen anderen Tagen im Jahr, aber in dieser Woche wollen wir besonders viele Exponate für die zwei Weihnachtsmärkte anfertigen.“ Das auf diesem Wege eingenommene Geld fließt in den Erwerb von Therapiematerial. Vorgesehen ist zudem eine „Belohnung“ für die Frauen und Männer, die auch „mal essen gehen“ wollen.

Jubiläum im nächsten Jahr

Hinzu kommt, dass die Einrichtung im Mai des nächsten Jahres ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Aus dem Anlass ist eine Urlaubsfahrt auf die Insel Rügen geplant. Und auch das kostet natürlich. Dass die Exponate auf den beiden Weihnachtsmärkten gut angenommen werden, daran hat die Leiterin keinen Zweifel. Bisher habe man alles am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, in Hohenmölsen an den Mann gebracht. Daher wisse sie, dass alles Anklang findet. „Es geht uns aber auch um das Erfolgserlebnis für unser Klientel, die unter anderem auch Teuchern, Lützen oder auch aus Weißenfels und Hohenmölsen kommen“, erklärt Susanna Regner. Um das von vornherein abzusichern, habe jeder von ihnen selbst entscheiden können, woran er basteln möchte. (mz/kdk)