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Orgel Schleberoda Orgel Schleberoda: Klein, aber hochkarätig

Von Gerd Stöckel 17.07.2017, 07:45
Die Orgel der Kirche Schleberoda, aus denkmalpflegerischer Sicht ein hochkarätiges Instrument, wurde saniert. Gerd-Christian Bochmann (l.) und Thomas Bochmann führten die Arbeiten in den vergangenen zwölf Monaten zum Teil in ihrer Werkstatt in Kohren-Sahlis aus.
Die Orgel der Kirche Schleberoda, aus denkmalpflegerischer Sicht ein hochkarätiges Instrument, wurde saniert. Gerd-Christian Bochmann (l.) und Thomas Bochmann führten die Arbeiten in den vergangenen zwölf Monaten zum Teil in ihrer Werkstatt in Kohren-Sahlis aus. Torsten Biel

Schleberoda - Die Orgel der Kirche in Schleberoda, eine der ältesten im Kirchenkreis Naumburg-Zeitz, wird nach einer umfangreichen Sanierung am kommenden Sonntag erstmals wieder erklingen. Das Instrument, so macht Uta Wuttke, die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates aufmerksam, sei zwar in seiner Gesamtanlage ein kleines, aber aus denkmalpflegerischer Sicht ein sehr hochkarätiges Instrument. Es ist um 1750 vom Orgelbaumeister Johann-Christoph Mocker aus Roßleben erbaut worden. Herzog Christian von Sachsen-Weißenfels hatte dafür den Erlös aus dem Verkauf von Eichen aus seinen Wäldern gestiftet. Die Stiftung Orgelklang hatte das Instrument im März als Orgel des Monats gewürdigt.

Im Juni vorigen Jahres war die Orgel das letzte Mal vor der Sanierung in einem Gottesdienst gespielt worden. „Sie war in bedauerlichem Zustand, hat sie doch in der Vergangenheit wenig Pflege erhalten und war stark verschmutzt“, erläuterte Frau Wuttke. Die Fachleute befanden, dass nur eine von Grund auf ausgeführte Instandsetzung nach denkmalpflegerischen Kriterien gewährleisten könne, ein wieder auf Jahrzehnte spielbares Instrument an die nachfolgenden Generationen zu übergeben.

So hatte sich der Gemeindekirchenrat vor zehn Jahren zu einer Sanierung entschlossen. Kostenangebote wurden eingeholt, Anträge an verschiedene Institutionen gestellt. Es wurden etwa 46.000 Euro benötigt. Die ersten Spenden wurden 2008 vom Freyburger Chor Collegium Musicum unter der Leitung von Christian Preuler zum Weihnachtskonzert in der Freyburger Kirche erspielt.

Ausgeführt wurde die Sanierung von der Firma Bochmann aus Kohren-Sahlis. Die Pfeifen und mechanische Bauteile wurden demontiert, fachgerecht verpackt und in die Werkstatt nach Kohren-Sahlis transportiert, wo sie den Winter über aufgearbeitet wurden. Die Balganlage wurde neu beledert, ein Winderzeuger aufgestellt und eine Elektroversorgung installiert.

Zum Festgottesdienst am 23. Juli ab 11 Uhr wird der Freyburger Organist Christian Preuler das Instrument spielen und der Chor Collegium Musicum die Einweihung begleiten. Aus Anlass des besonderen Ereignisses stellen der Heimatverein und die Orgelfreunde überdies mit einem kulturell-kulinarischen Vier-Gänge-Menü „Genuss für alle Sinne“ in Aussicht. Das beginnt in der Sommergalerie um 14.30 Uhr mit der Vernissage einer Ausstellung von Malerei und Plastik von Karlheinz Schäfer, eines bildenden Künstlers, der seit einigen Jahren in Branderoda lebt.

Als zweiter Gang wird auf dem Kirchhof zu Kaffee und Kuchen geladen, worauf 17 Uhr als dritter Gang das Festkonzert zur Orgeleinweihung folgt. Wenzelsorganist David Franke spielt die Orgel, Helene Nassif auf der Barockharfe. Zum Dessert werden in der Konzertpause auf dem Kirchhof handgemachte herzhafte Kleinigkeiten geboten und zum Ausklang wird zu einem Schoppen Wein geladen. Gedankt wird damit nicht zuletzt denen, die die Sanierung der Orgel in Schleberoda finanziell unterstützt haben. Genannt werden da: der Orgelfonds der Landeskirche; die Stiftung Orgelklang; die Dr. Oetker-Stiftung; die Hofmann-Stiftung; Lotto-Toto; die Volksbank Halle; zudem verschiedene Unternehmen wie die Agrargenossenschaft Gleina, die Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien; EK-Bau Freyburg sowie anlässlich der Sammlung im Ort viele private Spender.