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Neujahrsempfang Linkspartei Neujahrsempfang Linkspartei: Für soziale Gerechtigkeit

Von Albrecht Günther 24.01.2018, 10:12
Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Katja Bahlmann (l.) sowie Bundestagsabgeordnete Birke Bull-Bischoff begrüßen die Gäste.
Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Katja Bahlmann (l.) sowie Bundestagsabgeordnete Birke Bull-Bischoff begrüßen die Gäste. Torsten Biel

Naumburg - „Kultur gemeinsam (er)leben“ - unter diesem Motto hatten der Burgenland-Kreisverband Die Linke sowie die Linke-Bundestagsabgeordnete Birke Bull-Bischoff zum Neujahrsempfang der Partei eingeladen. Mit dem Kunstwerk „Turbinenhaus“ in Naumburg als Veranstaltungsort und dem aus den Musikern Thomas Wittenbecher und Patrick Zörner bestehenden Duo „Salon Pernod“ war der passende Rahmen gegeben.

So konnte Katja Bahlmann, Linke-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete, zahlreiche Gäste begrüßen, unter ihnen Burgenlandkreis-Dezernent Ralf Michel und Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper (CDU), Mathias Gröbner vom Tafel-Verein sowie Jobcenter-Leiter Herwig Fischer. Herzlich begrüßter Gast am Dienstagabend war ebenso der frühere Linke-Fraktionschef im Magdeburger Landtag, Swen Knöchel. Sie alle nutzten die Möglichkeit zu Gesprächen und Begegnungen.

Eines der Hauptthemen war die schwierige Regierungsbildung auf Bundesebene. „Ich zolle den Sozialdemokraten großen Respekt, dass sie die Auseinandersetzung in ihren Reihen über eine Große Koalition auf offener Bühne vollziehen“, sagte Birke Bull-Bischoff im Gespräch mit unserer Zeitung. „Das ist ein Gewinn für unsere Demokratie, Häme ist da nicht angebracht.“

Allerdings habe die SPD in den vergangenen Jahren „ohne Not eine andere mögliche Regierung verspielt“, indem sie ein Bündnis mit den Linken „immer wieder in Misskredit brachte“. Ihre Partei, so die Abgeordnete, die zur Bundestagswahl in der Region Naumburg-Weißenfels angetreten war, sehe sie in der „sozialen Opposition“. Dazu zählten der Einsatz für gute Arbeitsbedingungen der Menschen und gute Löhne sowie bessere Bildung. „Unsere Partei muss Verantwortung übernehmen und dabei langfristig ausloten, wo es Gemeinsamkeiten mit den Sozialdemokraten gibt.“

Bereits in ihrer Rede hatte die Bundespolitikerin zuvor auf das große soziale Gefälle in der Gesellschaft hingewiesen. „Wir haben uns deshalb für das Jahr 2018 das Thema soziale Gerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben.“ Obwohl die Wirtschaft eine Hochkonjunktur erlebe, sei davon in vielen Familien nichts spürbar. Allein im Burgenlandkreis seien noch immer 12000 Menschen auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen. Weitere 4000 Menschen müssten trotz ihrer Arbeit finanzielle Unterstützung erhalten. Ebenso drohe vor allem in Ostdeutschland eine Zunahme der Altersarmut, da viele heutige Senioren aufgrund ihrer wendebedingten Arbeitslosigkeit weniger Beiträge einzahlen konnten.

„Neben den materiellen Problemen aber kommt bei diesen Menschen noch das Gefühl hinzu, dass sie sich von der Gesellschaft abgehängt fühlen“, hob Birke Bull-Bischoff hervor. Damit schlug sie einen Bogen zum Thema das Abends. „Wer jeden Euro dreimal umdrehen muss, kann sich Kunst und Kultur nicht leisten. Ohne soziale Gerechtigkeit, für die wir als Partei einstehen und für die wir kämpfen, bleiben beide eine Angelegenheit der Besserverdienenden.“

Linke-Kreistagsfraktionschefin Christine Krößmann kommt mit Gästen ins Gespräch, so mit dem früheren Chef der Linke-Landtagsfraktion, Swen Knöchel (r.).
Linke-Kreistagsfraktionschefin Christine Krößmann kommt mit Gästen ins Gespräch, so mit dem früheren Chef der Linke-Landtagsfraktion, Swen Knöchel (r.).
Torsten Biel