Naumburger Baugesellschaft Naumburger Baugesellschaft: Geschenk zum 30-Jährigen

Naumburg - Wenn man 30 wird und erfolgreiche Jahre hinter sich hat, kann man sich schon mal selbst beschenken. Ein Gedanke, den im vergangenen Jahr auch Alexander Quadflieg, Geschäftsführer der Naumburger Baugesellschaft, hatte.
Seit Beginn der 90er ist sein Unternehmen, nach einer kurzen Anfangsphase an einem anderen Standort, nun schon im Gewerbegebiet am Hohen Stein ansässig. „Da wurde es Zeit, dass auch unser Firmensitz ein vorzeigbares Ambiente bekommt“. Im Herbst zogen seinen Verwaltungsmitarbeiter aus, vor allem in Container. Dann wurde entkernt, saniert, umgestaltet, und seit März sitzt und arbeitet man nun in völlig neuen Räumen.
Hochbau ist Kerngeschäft des Unternehmens
Der Großteil der 45 Mitarbeiter, die fast ausschließlich aus Naumburg und der näheren Umgebung stammen, bekommt die neuen Räume jedoch nur selten zu Gesicht. Sind sie doch täglich auf Baustellen in Jena, Halle oder Leipzig im Einsatz. Der Hochbau ist das Kerngeschäft der Baugesellschaft. Der private Wohnungsbau, aber auch die Errichtung von Büro- oder Laborgebäuden sind derzeit vorrangig. Die Müllverbrennungsanlage in Zorbau hat man auf die Beine gestellt, ebenfalls Gebäude für das Naumburger Krankenhaus oder den Leipziger Zoo.
„Für Einfamilienhäuser sind wir schon zu groß geworden, das bieten wir nur noch vereinzelt an“, so Alexander Quadflieg bei einem Vor-Ort-Termin am Donnerstag. Es ist das erste Mal, dass er seit Corona-Beginn hier in Naumburg weilt, des Virus wegen. „Sonst bin ich alle zwei, drei Wochen hier“, sagt er, der aus Aachen stammt und nach der Jahrtausendwende die Firma aus den Händen seines mittlerweile verstorbenen Vaters Georg Quadflieg übernahm.
Start mit damals acht Mitarbeitern
Dieser hatte jahrzehntelang den großen Baukonzern in der Naumburger Partnerstadt geführt, und aus genau jener Partnerschaft entsprang auch sein Engagement hier in Naumburg - vor ziemlich genau 30 Jahren. Aus anfangs acht Mitarbeitern wurde dank des Baubooms ein florierendes Unternehmen, das dann aber mit der folgenden Bau-Krise und mangelnden Aufträgen zu kämpfen hatte.
„Seit 2005 ist es aber stetig aufwärtsgegangen“, sagt Alexander Quadflieg. Auch Corona habe bisher keine negativen Effekte gehabt, was durch die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen aber wohl mit Verzögerung noch eintreffen werde, ist sich der Rheinländer sicher.
Herausforderung: Mitarbeiter zu gewinnen
Dass nun der eigene Firmensitz modernisiert wurde, sei auch eine Investition in die Mitarbeitergewinnung. Denn die ist schwer. Poliere, Bauleiter, Kalkulatoren - nur mit viel Aufwand gelingt es, solche Stellen zu besetzten. Quadflieg: „In einer Stadt ohne Hochschule hat man da natürlich einen Standortnachteil.“ Dafür könne man mit familiären Strukturen punkten. Auch die letzten Tarifrunden haben sich ja für auf dem Bau Beschäftigte gelohnt. „Und dank der guten Konjunktur war das für uns auch umsetzbar.“ Auf einen weiteren Standortnachteil am Hohen Stein verweist jedoch Rinaldo Tews, Technischer Leiter der Naumburger Baugesellschaft: „Wir haben immer noch keinen Breitbandanschluss, und keiner kann uns sagen, wann und ob der mal kommt. Da lacht man uns ja sogar in den Dörfern ringsum aus.“