Nahverkehr im Unstruttal Nahverkehr im Unstruttal: Runde Sache vor Haltepunkt Nebra

Nebra - Großer Bahnhof am Bahnhof: Nach Laucha und Freyburg hat nun auch Nebra eine ausgebaute Bahn-Bus-Schnittstelle erhalten. Als nunmehr dritte in der Verbandsgemeinde Unstruttal. „Ich kenne den alten Zustand. Der Unterschied ist deutlich. Das Resultat kann sich sehen lassen“, bemerkte Michael Richter, Nebras stellvertretender Bürgermeister, zur Begrüßung der Gäste. Erschienen waren Vertreter aus Politik, Verwaltung, Nahverkehr und Wirtschaft, darunter Landesverkehrsminister Thomas Webel und Bundestagsabgeordneter Dieter Stier (beide CDU).
In das umgestaltete Bahnhofsumfeld flossen rund 579.000 Euro, wobei der größere Teil mit 510.000 Euro durch das von der Nahverkehrsservice (Nasa) GmbH betreute Schnittstellen-Programm des Landes finanziert werden konnte. Den Rest teilen sich der Burgenlandkreis und die Stadt Nebra. Die Schnittstelle ist über die ausgebaute Zufahrtsstraße zu erreichen und verfügt über zwei barrierefreie Haltestellen mit direktem Zugang zu den Bahnsteigen. Es entstanden vor Ort eine Wendeschleife für die Busse, drei Kurzzeitparkplätze, zehn Langzeit-Stellplätze, ein behindertengerechter Parkplatz und eine neue überdachte Abstell-Anlage für Fahrräder.
„Das Umfeld eines Bahnhofs und der Zugang zu den Bahnsteigen sollten stets sicher und barrierefrei sein. Es ist wichtig, dass alle an einem Strang ziehen“, bemerkte Landesverkehrsminister Webel. Jana Schumann (CDU), Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Unstruttal, verwies auf die Zukunft des öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) und seine Rolle innerhalb der Infrastruktur: „Es wird wieder in die Richtung gehen, dass Bus und Bahn mehr genutzt werden. Wir bemerken, dass sich die Region entwickelt und stabilisiert.“ Die VG-Bürgermeisterin verwies auf die Bewegung im Immobilienmarkt, auf stabile Einwohner- und Kinderzahlen. „Wir brauchen aber auch Investoren und Leute mit Ideen. Wir brauchen Hotels, Unterkünfte und Gaststätten“, sagte Jana Schumann.
Die Neugestaltung der Schnittstelle sei dabei ein Projekt von mehreren, wie Bauamtsmitarbeiter André Mirau berichtete. Dazu zählte im Vorfeld die neue Unstrutbrücke, deren Vorgängerbau 2018 abgerissen wurde. Im kommenden Jahr soll der Bahnübergang durch die Deutsche Bahn erneuert werden. Dabei soll auch der erste Teil der Zufahrt gen Bahnhof saniert werden, so Mirau weiter. Am Bau beteiligt waren die Firma Mütze Rätzel Wohlmirstedt sowie das Ingenieurbüro für Bauwesen Hettstedt.
Die Schnittstelle ist angebunden an den Unstrut-Radweg. Die Station Nebra der Regionalbahn 77 von Naumburg nach Wangen wird täglich von 125 Personen genutzt. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember erreicht die Linie 700, danach die Linie 708 den Bahnhof. Die „Arche Nebra“ wird von der Linie 629 bedient.