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Nach schwerem Beissangriff von zwei Hunden Nach schwerem Beissangriff von zwei Hunden: Halterin werden Tibetdoggen weggenommen

Von Torsten Gerbank 07.05.2019, 14:00
Tibetdoggen, hier ein Symbolbild, stammen aus der Hochebene des Himalaya.
Tibetdoggen, hier ein Symbolbild, stammen aus der Hochebene des Himalaya. imago/Xinhua

Romsdorf - Entsetzen und Sorge in Romsdorf: In dem Dorf zwischen Droyßig und Weickelsdorf hat sich die Nachricht wie ein Lauffeuer verbreitet: Samstagnachmittag ist auf dem Radweg, der direkt an der Romsdorfer Siedlung vorbeiführt, ein 59 Jahre alter Mann von zwei Hunden angegriffen, gebissen und schwer verletzt worden.

Der Mann, bestätigte am Montag Polizeisprecher Thomas Ortmann, wurde „erheblich, aber nicht lebensgefährlich verletzt“. Er habe Bisswunden an Arm, Bein und Rücken. Der Mann aus Zeitz lag noch am Montag im Zeitzer Klinikum. Mit der MZ reden wollte er nicht.

Beissattacke: Tiere sollen in Gewahrsam genommen werden

Das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst hat am späten Montagvormittag angeordnet, dass die Tiere in Gewahrsam genommen werden. Das sollte auch noch am Montag geschehen. Wo sie jetzt untergebracht sind, dazu äußerte sich Ordnungsamtsleiterin Jenny Schuft nicht. Die Tiere werden einem Wesenstest unterzogen. Und, so Schuft, deren künftiger Halter, müsse die entsprechende Sachkunde dazu nachweisen.

Im Dorf, so Einwohner, sei man bestürzt. Die Mutter eines zwei Jahre alten Mädchens, die unweit des Grundstücks der Hundehalterin wohnt, sagte am Montagvormittag, dass sie oft mit ihrer Tochter auf dem Radweg entlang gehe. Würden die Hunde bleiben, würde sie diese Spaziergänge nun sicher unterlassen. Das Grundstück, von dem die Hunde kamen, grenzt direkt an den Weg. Ein anderer Anwohner ist besorgt um die Hunde. Schließlich wisse er nicht, was nun mit ihnen geschehe.

Polizei nach Beissattacke: Was Auslöser für das Unglück war, ist bislang unklar

Bei den Hunden, die laut Polizei einen Palisadenzaun aus Holz durchbrochen haben, handelt es sich laut Ortmann um Tibetdoggen. Das, so sagt Ortmann, sind sehr kräftige Tiere. Sie haben den Mann laut Polizei unvermittelt angegriffen. Was Auslöser für das Unglück war, sei bislang unklar. Auch die 29 Jahre alte Halterin, die Montagvormittag mit der MZ sprach, sagte, sie sei ratlos.

„Das muss jetzt alles geklärt werden“, sagte sie. Sie stehe mit dem Geschädigten im Kontakt und habe ihn auch schon im Krankenhaus besucht. Sie selbst fühle sich nach dem Vorfall miserabel. Die betroffenen Hunde seien drei Jahre alt. Die Halterin sagt zu den Tieren: „Es sind grandiose Familienhunde, aber eben Schutzhunde.“ Mit Fremden würden sie nichts am Hut haben.

Beissattacke: Die Hunde, so die Halterin, habe sie schon im Welpenalter bekommen

Die Hunde, so die Halterin, habe sie schon im Welpenalter bekommen. Sie würden nicht als Zwingerhunde gehalten, sondern könnten sich in eingezäuntem Bereich und im Haus frei bewegen. Als gefährlich eingestuft sei die Rasse nicht, sagte am Montag Klaus Böth, Chef des Mitteldeutschen Hundezuchtverbandes.

Im Bereich Droyßig war dies nicht der erste Angriff eines Hundes. Im August 2014 hatte ein Jagdterrierwelpe Kindergartenkinder angegriffen, als sie spazieren waren. Drei Kinder und eine Erzieherin wurden verletzt. (mz)