Nach Schießerei in Reuden Nach Schießerei in Reuden: Reichsbürger Adrian Ursache liegt weiter im Haftkrankenhaus
Zeitz - Adrian Ursache (41) aus Reuden wird weiterhin im Haftkrankenhaus in Leipzig behandelt. Das bestätigte am Mittwoch die Sprecherin der Justizvollzugsanstalt Leipzig, Susann Mielke, auf MZ-Nachfrage. Ursache, einst Mister Germany, war Ende August bei einem Schusswechsel mit der Polizei in Reuden schwer verletzt worden. Er schwebte zeitweise in Lebensgefahr. „Er befindet sich weiterhin zur stationären Behandlung im Justizvollzugskrankenhaus“, so Mielke.
Zu der Auseinandersetzung war es im Verlauf einer Zwangsvollstreckung gekommen. Ursache und seine Familie mussten dabei ihr einstiges Haus verlassen. Es war aufgrund von Schulden zwangsversteigert worden. Weil Auseinandersetzungen befürchtet worden waren, waren zur Zwangsräumung zwei Hundertschaften der Polizei mit angerückt. Es kam zur Katastrophe. Ursache selbst soll das Feuer auf Polizisten eröffnet haben. Ihm wird nun versuchter Totschlag vorgeworfen. Wenn er das Haftkrankenhaus verlässt, dann in eine reguläre Untersuchungshaft.
Bereits im Vorfeld der angekündigten Zwangsräumung hatten sich Sympathisanten von Ursache in Reuden versammelt. Ursache ist Anhänger der sogenannten Reichsbürger, die die BRD nicht als Staat anerkennen. Der einstige Schönheitskönig ist so weit gegangen, auf seinem Grundstück und auf dem seiner Schwiegereltern einen eigenen Staat, den Staat Ur, auszurufen. Nach den Erlebnissen bei der Zwangsräumung und dem Wissen um die Sympathisanten von Ursache sagen Einwohner von Reuden heute, sie seien jetzt Fremden gegenüber schon misstrauischer. (mz)