Nach einem halben Jahr Pause Nach einem halben Jahr Pause : Handarbeitsfreunde und Schnitzer treffen sich wieder

Droßdorf - Geschickt bewegt Volker Hoppe das Schnitzmesser über das Holz. Die Umrisse des Berggeistes Rübezahl sind schon deutlich zu erkennen. Seit rund zehn Jahren kommt der 69-Jährige regelmäßig zu den Treffen der Droßdorfer Schnitzergruppe. „Ich arbeite zwar auch zuhause mit Holz, habe in den letzten Wochen zum Beispiel Schwibbögen mit Motiven der Haynsburg gefertigt. Aber der Erfahrungsaustausch hier in der Gruppe ist mir schon wichtig“, sagt der Wetterzeuber.
Am Freitag war auch er wie rund 25 andere Handarbeitsfreunde wieder beim Offenen Schnitzen des Droßdorfer Heimatvereines im Gemeindezentrum dabei. Normalerweise treffen sich die Mitglieder der Schnitzergruppe und die Frauen der Handarbeitsgruppe einmal im Monat zu einer gemeinsamen Veranstaltung, um ihren Hobbys zu frönen. Doch in den zurückliegenden Wochen war dies aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich. Das letzte Mal kam man so im Februar zusammen, denn der Märztermin fiel schon in die Zeit des Lockdowns.
„Ich freue mich richtig, dass es endlich wieder losgeht“
Und auch jetzt bei der ersten gemeinsamen Veranstaltung seit Corona ist manches anders. In Listen wurde eingetragen, wer an der Veranstaltung teilnimmt, zudem rückte man nicht ganz so eng zusammen, sprich zwischen jedem Teilnehmer bleibt immer ein Stuhl frei, um den geforderten Abstand zu wahren. Und auch Desinfektionsmittel ist allerorten greifbar. „Ich freue mich richtig, dass es endlich wieder losgeht“, sagt Sigrun Geidel.
Zwar war die Zeitzerin in den vergangenen Wochen in Sachen Hobby auch nicht faul und klöppelte Engelsflügel und Kerzen. Trotzdem wollte sie ihre Pläne für eine Weihnachtsdekoration, in der sie Holz und zartes Garn zusammenfügen will, gerne mit Horst Schmidt besprechen. Der Rippichaer ist einer der Initiatoren der Droßdorfer Schnitzergruppe, die vor mittlerweile 16 Jahren ins Leben gerufen wurde.
„Wir wollen heute nach der langen Pause alles wieder so richtig anschieben“
„Wir wollen heute nach der langen Pause alles wieder so richtig anschieben“, sagt Schmidt während sein Blick über die Tische schweift. Hier schnitzt jemand einen Vogel, dort entstehen unter geschickten Händen kleine Tannenbäumchen und am Tisch der Handarbeitsfrauen klimpern munter Stricknadeln. Ein bisschen ist schon alles wie früher. Auch das Essen, das Heimatvereinschefin Monika Wesser und ihre Helfer vorbereitet haben. „Wir haben natürlich auch Pläne wie es mit unserer Vereinsarbeit bis Jahresende weitergehen soll“, berichtet Monika Wesser.
Ab September will man neben dem Schnitzertag auch wieder eine monatliche Bürgerrunde zu heimatgeschichtlichen Themen anbieten. Zudem bereitet man für Ende November den offenen Schnitzertag vor, der mittlerweile einem kleinen Weihnachtsmarkt gleicht, sagt Monika Wesser, die vor allem der Freiwilligen Feuerwehr Droßdorf Dank sagen will. Seit langem pflege der Heimatverein mit den örtlichen Brandschützern eine gute Zusammenarbeit und könne bei der Durchführung von Veranstaltung auf deren Unterstützung bauen. (mz)

