Mundschutz für Väter begrenzte Hausbesuche
Momentan dürfen im Saale-Unstrut-Klinikum Naumburg werdende Väter nur bei natürlichen Geburten ihren Frauen zur Seite stehen. Jedoch müssen sie im Kreißsaal möglicherweise wie Hebammen und Ärzte Mundschutz tragen. Auch das könne sich je nach aktueller Lage ebenfalls ändern, so Claudia Goj, Leitende Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in Naumburg. In einigen anderen Kliniken herrscht in Kreißsälen bereits Begleitverbot. Dass in Naumburg bei der Geburt Begleitpersonen noch dabei sein dürfen, sei „von uns ein Zugeständnis“, betont die Ärztin. Im Kreißsaal, in dem die Hygienestandards normal schon hoch sind, herrschen nun noch strengere Maßnahmen. Nach der Entbindung und der ersten Kuscheleinheit mit dem Neugeborenen muss der Vater das Klinikum verlassen. Auch für ihn und Verwandte gilt dann das momentan herrschende Besuchsverbot. Die Mütter bleiben meist zwei, drei Tage auf der Wochenstation. Wenn sie früher nach Hause möchten, wird ihnen das, sofern keine medizinische Bedenken bestehen und sie daheim nicht auf sich allein gestellt sind, gewährt. Tabu ist für Väter nun der Operationssaal. Beim Kaiserschnitt muss er im Kreißsaal aufs Babys warten. Nach einem kurzen Kennenlernen müssen die Väter nach Hause gehen.
Während der Aufnahme zur Entbindung müssen die Schwangeren entsprechend der Anweisung des Robert-Koch-Instituts einen Fragebogen, eine mögliche Corona-Infektion betreffend, ausfüllen. Bei einem Verdachtsfall würde ein Test bei der Schwangeren durchgeführt werden. Ist dieser positiv, tragen Hebamme und Arzt eine Atemschutzmaske, eine spezielle Schutzkleidung und -brille. Anschließend würden die Mutter und ihr Neugeborenes in einem Isolierzimmer betreut. Noch sei das Klinikum Naumburg von so einem Fall verschont geblieben.
Sowohl die Vor- als auch die Nachsorge durch die Hebammen seien von Veränderungen betroffen. Nicht mehr anbieten können sie die Informationsabende. Jedoch wird den Frauen in der etwa 36. Schwangerschaftswoche zur Geburtsanmeldung der Kreißsaal gezeigt, alles Neue erklärt und ein Gespräch mit Arzt und Anästhesist ermöglicht. In der Schwebe hängen Hebammen beim Thema Nachsorge. „Wir versuchen, den Radius der Hausbesuche klein zu halten, besuchen die Mütter nur acht statt der zwölf Wochen. Wir bleiben mit ihnen aber per Telefon oder Whatsapp in Kontakt und sind so jederzeit erreichbar“, sagt Susann Zeitschel. Wichtig sei, die Gewichtszunahme der Babys zu beobachten und Müttern bei Fragen zur Seite zu stehen - auch aus der Ferne.