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Mit 31 Jahren mit Abstand der Jüngste Mit 31 Jahren mit Abstand der Jüngste: Hohenmölsener spielt Skat - und das erfolgreich

Von Tobias Schlegel 02.02.2019, 11:00
Mit 13 Jahren hat Christian Milkowski angefangen, Skat zu spielen.
Mit 13 Jahren hat Christian Milkowski angefangen, Skat zu spielen. Tobias Schlegel

Hohenmölsen - In der lockeren Altherrenrunde sticht Christian Milkowski richtig heraus. „Ich bin der Jüngste hier - mit Abstand“, sagt der 31-Jährige mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Dennoch fühle er sich hier wohl. Hier - das ist der Skatklub Hohenmölsen. 17 Mitglieder hat der Verein. Der Altersdurchschnitt liegt bei 60 Jahren. Der älteste Spieler ist 85 Jahre alt. Milkowski ist zwar der Jüngste, aber einer der Besten: Zum vierten Mal hat sich der Hohenmölsener Ende des vergangenen Jahres die Vereinsmeisterschaft gesichert. „Zwei Drittel ist Können, ein Drittel ist Glück“, erklärt Milkowski.

Seit er 13 Jahre alt ist, spielt er Skat. Sein Vater und Großvater haben ihm das Kartenspiel beigebracht. „Alles, was mit Zahlen zu tun hat, fasziniert mich“, sagt er. Schon mit 14 Jahren nahm er am Ligabetrieb teil. Dann folgte eine Pause. Milkowski spielte Fußball, ehe er vor acht Jahren wieder zum Skatverein zurückkehrte. Sein größter Erfolg: Der neunte Platz bei der Deutschen Tandem-Meisterschaft vor einem Jahr. Von knapp 2.000 Spielern hatte sich Milkowski mit seinem Vereinskameraden Denny Prosser für die Endrunde in Bonn qualifiziert. Dort waren 280 Spieler dabei, das Duo Milkowski/Prosser schaffte es dennoch unter die besten Zehn.

Erfolgreich ist Milkowski auch mit dem Skatklub im Ligabetrieb

Erfolgreich ist Milkowski auch mit dem Skatklub im Ligabetrieb. Vor zwei Jahren gelang dem Verein erstmalig der Aufstieg in die Regionalliga, der dritthöchsten Skatliga Deutschlands. Dort schaffte Hohenmölsen im vergangenen Jahr souverän der Klassenerhalt. In dieser Saison, die im Frühjahr beginnt, peilt der Klub ambitioniertere Ziele an. Ein Aufstieg in die zweite Liga ist nicht utopisch. „Unser Blick geht nach oben“, erklärt der Vereinsvorsitzende Ullrich Wahren. Zuvor müssen aber die dafür notwendigen Siege eingefahren werden.

Fünf Spieltage gibt es, unter anderem führen diese die Hohenmölsener nach Dresden, Berlin und Hessen. Als Skatspieler kommt man ziemlich viel rum, denn neben dem Ligabetrieb stehen noch diverse Turniere und Landes- und Deutsche Meisterschaften auf dem Jahresplan. „Es läppert sich, wir sind bestimmt an 20 Wochenenden im Jahr unterwegs“, erklärt Wahren. Milkowski ergänzt: „Wenn man will, kann man jedes Wochenende im Jahr Skat spielen.“ Ein guter Skat-Spieler muss seiner Meinung nach gut mit Zahlen umgehen können. Auch Konzentration, Mut und Risikobereitschaft sowie etwas Glück sind vonnöten. „Sowas muss Wachsen, es braucht viel Training, um ein guter Spieler zu werden“, ergänzt Wahren.

Wenn Jugendliche Karten spielen, dann online über das Internet

Der Trebnitzer ist seit der Gründung 1994 im Verein. In diesem Jahr feiert der Klub sein 25-jähriges Bestehen. Ende des Jahres will man deshalb ein großes Preis-Skatturnier veranstalten. In der Zukunft würde der Vereinschef gern ein paar neue und vor allem jüngere Mitglieder willkommen heißen. Denn Nachwuchs gibt es keinen. „Wenn Jugendliche Karten spielen, dann online über das Internet. Die Tendenz geht leider da hin, dass es den Skat-Sport in 30, 40 Jahren so gut wie nicht mehr geben wird“, sagt der 68-Jährige. Jüngere Menschen für das Kartenspiel zu begeistern, sei schwer. Christian Milkowski ist da sicher eine Ausnahme.

››Der Skatclub Hohenmölsen freut sich jederzeit über neue Interessenten. Training ist jeden Freitag ab 17.30 Uhr im Lindenhof. (mz)