Landmaschinenbau in Hohenmölsen Landmaschinenbau in Hohenmölsen: Agco investiert 25 Millionen Euro in den Standort

Hohenmölsen - Der US-amerikanische Landmaschinenbauer Agco investiert in den nächsten zwei Jahren rund 25 Millionen Euro in den Hohenmölsener Standort. Das erklärte Agco-Senior-Vizepräsident Hans-Bernd Veltmaat am Mittwoch bei einem Werksbesuch von Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU).
Bis 2021 sollen auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände in Hohenmölsen, auf dem das Unternehmen seit zehn Jahren seinen Sitz hat, ein neues Logistik- und ein Lackierungszentrum mit 100 neuen Arbeitsplätzen entstehen. Agco will mit dem Vorhaben ein neues Geschäftsfeld eröffnen: die professionelle Lackierung von Maschinen für die Landwirtschaft.
„Aus einem zarten Pflänzchen ist ein stattlicher Baum geworden“
Der Standort im Norden der Drei-Türme-Stadt ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Dafür hat Agco knapp 50 Millionen Euro investiert, jetzt kommen noch mal 25 Millionen Euro dazu. „Aus einem zarten Pflänzchen ist ein stattlicher Baum geworden“, sagte Hohenmölsens Bürgermeister Handy Haugk (parteilos). Einst habe Agco in Hohenmölsen in einer alten Panzerhalle mit 75 Mitarbeitern begonnen.
Mittlerweile arbeiten dort 375 Angestellte für den globalen Landmaschinenbauer, der sich auf die Herstellung von hochmodernen und teilweise autonom fahrenden Landwirtschaftsgeräten wie Häcksler und Spritzer und dessen Komponenten spezialisiert hat und Standorte in Europa, Nord- und Südamerika sowie in Asien unterhält. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen 501 Millionen Dollar Gewinn, in diesem Jahr sollen es laut Veltmaat sogar 650 Millionen Dollar sein.
„Ohne ihn wären wir heute nicht hier“
Dass Agco 2009 überhaupt nach Hohenmölsen gekommen war, habe man dem damaligen Wirtschaftsminister Haseloff zu verdanken. „Ohne ihn wären wir heute nicht hier“, sagte Veltmaat.
Der Ministerpräsident nahm am Mittwoch bei einer Werksführung verschiedene Arbeits- und Produktionsbereiche des Unternehmens in Augenschein und kam mit Mitarbeitern ins Gespräch. Zum Abschluss fuhr der Regierungschef selbst in einem Spritzer mit und ließ sich die Funktionsweise der Landwirtschaftsmaschine genauer erklären.
Haseloff lobt die Entwicklung am Standort in Hohenmölsen
Haseloff lobte danach die Entwicklung am Standort in Hohenmölsen. Es sei wichtig gewesen, dass die Fläche der früheren Kaserne nach deren Auszug zu keiner Ruine geworden ist. „Stattdessen sind hier alternative Arbeitsplätze mitten im Kernrevier entstanden“, sagte der Ministerpräsident und unterstrich die Rolle Agcos als „hochwertiger Arbeitgeber“ im Braunkohle-Gebiet in und um Hohenmölsen. Erfreut zeigte sich Haseloff auch über die neuen Investitionen am Standort: „Ein besseres Signal im 30. Jahr des Mauerfalls kann man sich gar nicht vorstellen“, sagte der Regierungschef.
Auch Hohenmölsens Bürgermeister Haugk wertete das Vorhaben als „gutes Signal in einer Zeit, in der Industriearbeitsplätze gebraucht werden.“ Für die Stadt ist Agco ein wichtiger wirtschaftlicher Partner, nicht nur aufgrund der Gewerbesteuereinnahmen. So sei das Unternehmen eng mit dem Stadtleben verbunden und nehme zum Beispiel jährlich am Wirtschaftstag des Agricolagymnasiums teil. „Und natürlich erhoffen wir uns auch einen Zuzug von Leuten, die hier Arbeit finden“, sagte Haugk. (mz)
